Es ist ein wichtiger Meilenstein für die städtebauliche Entwicklung: Der Ideenwettbewerb zum Münchner Nordosten ist am Freitag, 24. Januar, entschieden worden. Die Arbeitsgemeinschaft eines Düsseldorfer Büros mit Berliner Landschaftsarchitekten konnte das Preisgericht unter dem Vorsitz von Markus Allmann überzeugen.
Die Arbeiten der Preisträger zeigen jeweils Visionen für die Nutzungsdichten von 10.000, 20.000 oder 30.000 Einwohner. "Hierbei schafft es der Siegerentwurf glaubhaft, einen Blick auf die zukunftsgerechte Stadtentwicklung zu werfen, indem neue Nachbarschaften zwischen den Bestandssiedlungen und den neuen Stadtbausteinen entstehen, Grün- und Freiflächen erhalten und weiterentwickelt sowie ein zukunftsgerichtetes Mobilitätsnetz angeboten werden", teilt die Stadt München in der Rathaus Umschau mit. Je nach Nutzungsdichte könnten 3.600 bis zu 10.600 neue Wohnungen entstehen, die eine Entlastung für den anhaltend hohen Wohnraumbedarf darstellen sollen. Auf mindestens der Hälfte der Flächen soll dabei dauerhaft Raum für bestehende Nutzungen, wie Landwirtschaft und Pferdesport sowie für den Erhalt der wertvollen Landschaftselemente, freigehalten werden.
,,Mit dem ersten Preis bekommen wir eine neue städtebauliche Qualität im Münchner Nordosten", erklärte Stadtbaurätin Elisabeth Merk. "Es wird eine eigenständige stadträumliche Idee für den Stadtrand vorgestellt, die über grüne Verbindungsstrukturen zu den bestehenden Gebieten vermittelt." Dadurch ergebe sich ein verantwortungsvoller Umgang mit den historischen Dorfkernen und eine gute Verknüpfung mit dem Bestand, der so von der neuen Erschließung durch Trambahn und U-Bahn sowie den Infrastrukturen profitieren könne, glaubt Merk: "Ein für alle attraktives urbanes Zentrum, direkt an einem neuen See gelegen, bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten an. Durch die kompakte Bauform können viele bestehende Freiflächen erhalten werden.“
Das Preisgericht würdigte den Entwurf als eine Arbeit, die hinsichtlich eines klaren Konzeptes basierend auf einem starken Freiraumgerüst mit prägenden Grünzügen, welches Neubaugebiete vom Bestand separiert, überzeugt und hierdurch eine klare Haltung zum Ort aufbaut. Im Vergleich zu anderen Arbeiten weise diese Arbeit durchgängigere und großzügigere Freiraumbänder in Ost-West-Richtung auf. Im April 2019 war er zweistufige städtebauliche und landschaftsplanerische Ideenwettbewerb ausgelobt worden, der nun unter Mitwirkung von elf stimmberechtigten Fachpreisrichtern sowie zehn stimmberechtigten Sachpreisrichtern aus dem Münchner Stadtrat und den Bezirksausschüssen 13 (Bogenhausen) und 15 (Trudering-Riem) entschieden wurde.
Alle Arbeiten aus beiden Wettbewerbsstufen werden vom 4. bis 16. Februar in einer Ausstellung im Isarforum am Deutschen Museum (Museumsinsel 1) präsentiert. Die Ausstellung ist täglich von 14 bis 19 Uhr, an den Samstagen und Sonntagen bereits ab 12 Uhr geöffnet. Zur Ausstellungseröffnung am Montag, 3. Februar, von 18 bis 21 Uhr, sind alle Interessierten eingeladen, sich die Arbeiten direkt von den Preisträgern präsentieren zu lassen.
Um den frühzeitig begonnenen Dialog mit den Grundstückseigentümern fortzusetzen und zu vertiefen, sind diese wichtigen Partner für die Umsetzung der Planungen im Münchner Nordosten vorab eingeladen. Im Herbst 2020 ist dann vor Ort ein öffentlicher Dialog zum Wettbewerbsergebnis vorgesehen.