Die Kommunen im Kreis Erding investieren Millionen und Abermillionen Euro in Schulhausbauten, demonstrieren den unbedingten Willen, für die Bildung die besten Voraussetzungen zu schaffen. Dabei werden überdies nicht nur phantasielose Zweckbauten hingestellt, sondern sehenswerte und preiswürdige Architektur. Aktuelles Beispiel: Die Grundschule in Finsing im Süden des Landkreises mit ihrer neuen Turnhalle. Diese ist von der Bayerischen Architektenkammer jetzt ausgewählt worden für die alljährliche Veranstaltung unter dem Titel „Architektouren“. Bayernweit sind es 241 Objekte aus verschiedenen Bereichen, die hier in den Katalog aufgenommen worden sind: Der Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Erding neben einer Logistik-Halle gehört im Kreis dazu und eben die neue Schulturnhalle, die vom Erdinger Architekten Markus Heilmaier gestaltet worden ist. Die in früheren Jahren üblichen Besichtigungen können lagebedingt nicht stattfinden, die „Tour“ ist also virtuell. Aber immerhin, es gibt sie: Unter www.byak.de/architektouren.html können Interessenten sich durch die ausgewählten Projekte klicken. Die Landschaftsarchitekten Rita Lex-Kefers und Robert Kefers aus Bockhorn zeichnen für das Design der Außenanlagen verantwortlich. Diese sind für den Schul- wie für den Vereinssport nutzbar mit einer 100-Meter-Bahn, einem Kleinfeld, einem Beach-Volleyballfeld. Die Halle selbst ist, wie viele Hallen dieser Art, teilversenkt, damit sie nicht mit der vollen Höhe in der Landschaft stehen. Das ist ein Thema, wenn eine Gemeinde schon nach dem Motto „Wenn schon – denn schon“ gleich eine 2,5-Fach-Turnhalle hinstellt. Fünf Millionen Euro hat der Neubau der Sporthalle gekostet, dazu kommt noch einmal eine Million für die Außenanlagen. Nicht umsonst meinten Gastredner bei der Einweihung: „Wer ko, der ko.“ Der Schulverband in Finsing kann. Und er wollte eben auch, kombiniert nämlich mit dem schmucken Schulhaus, großzügiger Bus-Vorfahrt, Parkplätzen, und das alles auch noch durch einen breiten Radweg erschlossen und von Finsing wie von Neufinsing gleichermaßen gut mit eben diesem Verkehrsmittel zu erreichen.
Ein noch viel größeres Projekt „droht“ im Norden des Landkreises, wo für einen kompletten Neubau einer Grundschule in Wartenberg oder die Erweiterung oder Aufstockung des Bestandes die Summe von 20 Millionen Euro im Raum steht. In Wartenberg könnte dies das zentrale Projekt der ganzen Wahlperiode sein. 2.000 Quadratmeter Nutzfläche fehlen jetzt schon, die Mensa – damals als heillos überdimensioniert verlacht wurde – ist dermaßen viel zu klein, dass wie auf Kreuzfahrtschiffen in Schichten gegessen werden muss. „Kreuzfahrtfeeling“ titelte schon eine Zeitung deswegen, bloß eben ohne „Captain’s Dinner“. Dabei schwillt manchen Bürgermeistern der Kamm ob der Zuschussrichtlinien, die die Gemeinden zwingen, „auf Kante“ zu nähen. Was die Leute am berühmten grünen Tisch nicht als zwingend notwendig ansehen, wird nicht bezuschusst - mit der Folge, dass schneller erweitert werden muss als allen Beteiligten lieb ist. So sind die Langenpreisinger beispielsweise schon froh um die Raumreserven, obwohl die dortige Grundschule keine fünf Jahre alt ist. Im benachbarten Gemeindekindergarten, der kaum älter ist, ist der Raummangel schon Realität. Keine 20 Kilometer Luftlinie entfernt, im Nachbarkreis Freising, ist bei einer Grundschule der Extremfall eingetreten: In Au in der Hallertau sagte der frühere Bürgermeister Karl Ecker bei der Einweihung der dortigen Grundschulerweiterung: „Hätten wir nach den Zuschussrichtlinien gebaut wäre unsere Mittagsbetreuung jetzt schon zu klein.“ kw
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