Der Herbst steht im Kallmann-Museum (Schloßstraße 3 b) heuer ganz im Zeichen des Museumsgründers Hans Jürgen Kallmann (1908-1991). Nach der internationalen Gruppenausstellung „Ausweitung der Marktzone“ präsentiert das Museum jetzt eine Überblicksschau, in dem Kallmanns Schaffen umfassend vorgestellt wird.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Kallmanns Landschaften, diesen ausdrucksstarken Darstellungen einer unzugänglichen, ursprünglichen Natur. Daneben sind Porträts von Personen zu sehen, die das politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Geschehen der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich geprägt haben. Aber auch Kallmanns weniger bekannte Werke der Genremalerei, in denen er einen hohen Grad an Abstraktion erreicht, werden anhand von Beispielen aus der Sammlung des Museums vorgestellt.
Hans Jürgen Kallmann erfuhr seine entscheidende künstlerische Prägung im Umfeld expressionistischer Maler/innen in Berlin, wo er von 1930 bis 1944 lebte. Er gehörte zu einer Generation von Künstlern, deren künstlerische Entwicklung schließlich durch die Kulturpolitik der Nationalsozialisten stark beeinträchtigt wurde. So wurden 1937 sechs seiner Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt. Anders aber als viele seiner Künstlerkollegen konnte Kallmann auch nach dem Krieg, insbesondere als Porträtmaler, an frühere Erfolge anknüpfen.
Die Ausstellung ist bis 22. November zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen: dienstags bis samstags von 14.30 bis 17 Uhr, sonntags von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.