Veröffentlicht am 06.03.2024 12:11

Meister des süddeutschen Hochbarocks: Henrico Zuccalli prägte die hiesige Schlösserlandschaft

Für Kurfürst Max II. Emanuel baute Henrico Zuccalli Schloss Lustheim – im typischen italienischen Stil. Der vor 300 Jahren verstorbene Hofbaumeister war einer der bedeutendsten Architekten des süddeutschen Hochbarocks  (F.: Daniel Mielcarek)
Für Kurfürst Max II. Emanuel baute Henrico Zuccalli Schloss Lustheim – im typischen italienischen Stil. Der vor 300 Jahren verstorbene Hofbaumeister war einer der bedeutendsten Architekten des süddeutschen Hochbarocks (F.: Daniel Mielcarek)
Für Kurfürst Max II. Emanuel baute Henrico Zuccalli Schloss Lustheim – im typischen italienischen Stil. Der vor 300 Jahren verstorbene Hofbaumeister war einer der bedeutendsten Architekten des süddeutschen Hochbarocks (F.: Daniel Mielcarek)
Für Kurfürst Max II. Emanuel baute Henrico Zuccalli Schloss Lustheim – im typischen italienischen Stil. Der vor 300 Jahren verstorbene Hofbaumeister war einer der bedeutendsten Architekten des süddeutschen Hochbarocks (F.: Daniel Mielcarek)
Für Kurfürst Max II. Emanuel baute Henrico Zuccalli Schloss Lustheim – im typischen italienischen Stil. Der vor 300 Jahren verstorbene Hofbaumeister war einer der bedeutendsten Architekten des süddeutschen Hochbarocks (F.: Daniel Mielcarek)

Die Bayerische Schlösserverwaltung erinnert an den bedeutenden Baumeister und Architekten Henrico Zuccalli, der vor genau 300 Jahren, am 8. März 1724, verstarb. Als einer der bedeutendsten Baumeister und Architekten des süddeutschen Hochbarocks prägte er insbesondere die Schlösserlandschaft in München und Umgebung.

Vollendete die Theatinerkirche und entwarf Nymphenburg

Ab 1673 wirkte der aus Graubünden stammende Zuccalli als kurbayerischer Hofbaumeister in München. Bereits 1677 wurde er zum Oberbaumeister befördert, ab 1689 bekleidete er die Position des Hofkammerrats. Unter Zuccallis Leitung wurde die Theatinerkirche in München vollendet. Seine Arbeiten bereichern nicht zuletzt auch die bayerische Schlösserlandschaft: So geht der Entwurf für den bis heute prägenden Aufbau des Schlosses Nymphenburg als Fünf-Pavillon-Anlage auf Zuccalli zurück.

Lustheim:
italienisches „Casino” in Deutschland

Zwischen 1684 und 1688 gestaltete er im Schleißheimer Park das Hauptgebäude von Schloss Lustheim für Kurfürst Maximilian II. Emanuel. Lustheim mit seinen beiden Pavillons ist nahezu ein Idealbeispiel für den Typus eines „Casinos” italienischer Prägung in Deutschland. Die Ausstattung mit großen Deckenfresken war die früheste ihrer Art im nordalpinen Profanbau und bis in viele Details hinein richtungweisend.

Schloss Schleißheim basiert auf Zuccallis Entwürfen

In diesem Stil entstanden 1696 auch die ersten Pläne für das Neue Schloss in Schleißheim. Der monumentale Bau verkörpert mit seiner Raumaufteilung den Typus eines europäischen Residenzschlosses wie kaum ein anderes. Auch wenn die Fortführung des Baus nach dem Exil des Kurfürsten und Bauherrn Max II. Emanuel vor allem mit dem französisch geschulten Baumeister Joseph Effner verbunden ist, bilden Zuccallis Entwürfe die Grundlage der späteren Schlossanlage. Vor dem für Bayern verheerenden Spanischen Erbfolgekrieg konnte noch der Rohbau des Hauptflügels unter Zuccallis Bauleitung überwiegend abgeschlossen werden. Nach der Rückkehr des Kurfürsten aus dem Exil wurde der Bau des Treppenhauses im Neuen Schloss Schleißheim nach Zuccallis Plänen umgesetzt. Die Treppenläufe und Podeste liegen innerhalb eines imposanten hohen Saales – eine Idee, die später auch von Balthasar Neumann in der Würzburger Residenz aufgegriffen und zur Vollendung geführt wurde.

north