Veröffentlicht am 28.05.2024 10:53

Offene Ateliers in der Ludl- und Senftenauerstraße


Von Tanja Beetz
Eine Detailaufnahme aus Stefanie Gerstmayrs Installation. Für die Arbeit hat die Künstlerin Polymergips, Glasfaser, Klebeband und Stahlseil verwendet. (Foto: Gerstmayr)
Eine Detailaufnahme aus Stefanie Gerstmayrs Installation. Für die Arbeit hat die Künstlerin Polymergips, Glasfaser, Klebeband und Stahlseil verwendet. (Foto: Gerstmayr)
Eine Detailaufnahme aus Stefanie Gerstmayrs Installation. Für die Arbeit hat die Künstlerin Polymergips, Glasfaser, Klebeband und Stahlseil verwendet. (Foto: Gerstmayr)
Eine Detailaufnahme aus Stefanie Gerstmayrs Installation. Für die Arbeit hat die Künstlerin Polymergips, Glasfaser, Klebeband und Stahlseil verwendet. (Foto: Gerstmayr)
Eine Detailaufnahme aus Stefanie Gerstmayrs Installation. Für die Arbeit hat die Künstlerin Polymergips, Glasfaser, Klebeband und Stahlseil verwendet. (Foto: Gerstmayr)

Bilder, Skulpturen, verschiedene Techniken: wer sich für Kunst interessiert, sollte sich das Wochenende vom 8. und 9. Juni freihalten. Denn an diesen beiden Tagen öffnen die Künstlerinnen und Künstler der Ateliers Ludlstraße und Senftenauerstraße ihre Türen und laden zum Besuch ein. Mit dabei sind Christine Ambrusch, Krisztina Dózsa-Farkas, Iris Ermlich, Karin Fröhlich, Stefanie Gerstmayr, Anka Helfertová, Hyojoo Jang, Nadja Krommer, Manuel Rumpf, Sabine Scholz-Günther, Aleschija Seibt und Stefan Wischnewski.

Die Grenzen und Übergänge zwischen Zeichnung, Skulptur und Bewegtbild erforscht Stefanie Gerstmayr in ihrer Praxis. Wobbelige Linien, organische Formelemente und abstrahierte Bildfragmente changieren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität; sie halten den Raum für Mehrdeutigkeit und spinnen neue, nicht lineare Erzählungen vom Leben leiblicher Wesen in einer zunehmend virtuellen Welt. Die Arbeiten nehmen gefundene Formen, Farben, Muster und Situationen auf und überlagern diese auf spielerische Art als abstrahierte Fragmente. Dies geschieht zum einen durch die Umsetzung als gegossene Platten in Polymergips, deren Formen auf Cutouts beruhen und durch Schichtung reliefartige Objekte ergeben. Die Formen könnten selbst als in den Raum extrudierte Zeichnungen verstanden werden und werden in manchen Fällen von Bleistiftzeichnungen auf der Oberfläche erweitert. In den Raum hinein ergänzt und erweitert werden diese Skulpturen durch Wand- und Bodenzeichnungen in Dispersionsfarben und Klebeband.

Zwischen Oberfläche und Innenleben

Die aus Korea stammende Künsterlin Hyojoo Jang komibiniert in ihren Werken verschiedene Materialen wie Silikon, Stoffe, Reißverschlüsse oder auch Erdnüsse und fordert in ihren Arbeiten bestehende Grenzen zwischen Oberfläche und Innenleben, Innen und Außen, Realem und Fantasie heraus. Sie hinterfragt die eingeschränkten visuellen Erfahrungen, die heutzutage hauptsächlich über die Bildschirme von Handys und Monitoren erfolgen, mit ihren experimentellen plastischen Arbeiten.

Neue Wirklichkeit mit Farbe und Form

Christine Ambruschs Bilder entfalten ihre Kraft und Tiefe vor allem bei längerem Betrachten. Dann erschaffen die eigenen Assoziationen zu Farbe und Form eine neue Wirklichkeit. Letztlich sind es individuelle Emotionen und Erfahrungen, die durch die Bilder führen und ein ganz eigenes Erlebnis zaubern. Im Blick des Betrachters entwickeln die Farben ein Eigenleben, sie scheinen sich anzuzie­hen, oder sie stoßen sich scheinbar ab. „Kunst ist Emotion, Kunst ist sehen lernen”, so Christine Ambrusch.

Dächer wie Schildkrötenpanzer

„Ein großes Konvolut meiner Arbeiten kreist um das Thema Haus”, betont Iris Ermlich. „Meine graphischen Arbeiten sind Abwandlungen vorgefundener tatsächlicher Häuser. Diese rücken wiederum Gebäudeteile in den Fokus: die schützende Form der Dächer und Verschalungen. Das Gebäudehafte, das aus den tiefgezogenen Dächern spricht, erinnert unter anderem an riesige Schildkrötenpanzer, in die sich das Leben hinein verkriecht.”

Flüchtiger Blick in die Landschaft

Mit dem Blick in die heutige Landschaft beschäftigt sich der Münchner Manuel Rumpf. Dieser sei oft flüchtig. „Vergessen und Verdrängen dominieren.”

Offene Ateliers

Die offenen Ateliers befinden sich in der Ludlstraße 9 und 11 sowie in der Senftenauerstraße 5. Am Samstag, 8. Juni, ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet, am Sonntag, 9. Juni, von 12 bis 18 Uhr.
Außerdem bieten am 9. Juni das Haderner Herz und Condrobs Kreativangebote für Kinder sowie Kaffee und Kuchen an. Das Begegnungszentrum Haderner Herz (Ludlstraße 21) hat von 14 bis 17 Uhr geöffnet, das Familienzentrum Condrobs (Ludlstraße 5) von 15 bis 17 Uhr.

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