Veröffentlicht am 28.10.2024 08:43

Spielball von Investoren

Das Wasser steigt immer mehr: Anwohnerinnen und Anwohner am Sendlinger Loch sorgen sich wegen dem steigenden Wasserstand, der nun auch die „obere Reihe der Rückverankerungen” erreicht hat. (Foto: lsc)
Das Wasser steigt immer mehr: Anwohnerinnen und Anwohner am Sendlinger Loch sorgen sich wegen dem steigenden Wasserstand, der nun auch die „obere Reihe der Rückverankerungen” erreicht hat. (Foto: lsc)
Das Wasser steigt immer mehr: Anwohnerinnen und Anwohner am Sendlinger Loch sorgen sich wegen dem steigenden Wasserstand, der nun auch die „obere Reihe der Rückverankerungen” erreicht hat. (Foto: lsc)
Das Wasser steigt immer mehr: Anwohnerinnen und Anwohner am Sendlinger Loch sorgen sich wegen dem steigenden Wasserstand, der nun auch die „obere Reihe der Rückverankerungen” erreicht hat. (Foto: lsc)
Das Wasser steigt immer mehr: Anwohnerinnen und Anwohner am Sendlinger Loch sorgen sich wegen dem steigenden Wasserstand, der nun auch die „obere Reihe der Rückverankerungen” erreicht hat. (Foto: lsc)

Stadtweit bekannt und von zweifelhaftem Ruhm: das Sendlinger Loch. Einst als luxuriöser Bau mit Eigentumswohnungen inklusive Concierge-Service geplant, klafft stattdessen eine riesige Baugrube - die sich immer mehr mit Wasser füllt - vor sich hin. Anwohnerinnen und Anwohner warten seit Jahren auf einen Baubeginn. Neben all dem Ärger über den Anblick der Baugrube und den Verlust des Supermarktes, der einst auf dem Gelände stand, reihen sich auch die Sorgen bezüglich der Sicherheit ein.

Eine Eigentümergemeinschaft aus der Alramstraße wendete sich nun erneut an den Sendlinger Bezirksausschuss, um Unterstützung zu erhalten. Vor allem die Kommunikation mit zuständigen Lokalbaukommission verärgert die Eigentümergemeinschaft. Die Zusage der Lokalbaukommission, die Eigentümergemeinschaft auf dem Laufenden zu halten, wurde laut den Eigentümern nicht eingehalten. Zudem beklagen sie, dass auch „erwirkte Maßnahmen vor Ort” nicht nicht feststellbar seien.

Der Sendlinger Bezirksausschuss wurde deswegen ein weiteres Mal von den Anwohnern kontaktiert, die sich von der Stadt im Stich gelassen fühlen. „Mittlerweile haben sich weitere Absenkungen ergeben, so dass das Zufahrtstor zur parallel zur Baugrube verlaufenden Feuerwehrzufahrt bereits mehrmalig ausgerichtet und neu befestigt werden musste”, so die Eigentümergemeinschaft. Da das Wasser in der Baugrube immer weiter ansteigt, steht nun auch die obere Reihe der Rückverankerungen unter Wasser, wie die Anwohner berichten. Ihre Sorge: das Wasser könnte durch die ihrer Meinung unzureichend abgedichteten Verankerungen nach hinten ablaufen. Auf eine Anfrage der Eigentümergemeinschaft an die Lokalbaukommission, antwortete diese, dass sie derzeit keinen Zusammenhang zwischen dem Wasser in der Baugrube und der undichten Tiefgarage auf dem Nachbargrundstück sehe. Ausschlaggebend sein sicherlich der vorliegende Grundwasserspiegel. Ärgerlich für die Anwohner: Sie hatten der Lokalbaukommission gar nicht wegen Wasser in einer Tiefgarage geschrieben, sondern wegen ihren Bedenken hinsichtlich des „Ausspülen des Untergrunds hinter der Verbauung und der dadurch bedingten Absenkungen und den damit verbundenen Risiken”.

Die Anwohner fühlen sich weiterhin im Stich gelassen: „Ihre Antwort ist in gleichem Maße unbefriedigend wie eineindeutig, betreffend die Handlungsbereitschaft und Möglichkeit der Landeshauptstadt München als Spielball von Großinvestoren.”

Die Lokalbaukommission sieht derzeit keine Gefährdung. Auf Anfrage teilt sie mit, dass „das Vorhaben im üblichen Umfang seitens der Lokalbaukommission als Bauaufsichtsbehörde überwacht” wird. „Eine Gefährdungslage ist gegenwärtig nicht erkennbar.” Sie weist zudem darauf hin, dass „ein steigender Wasserstand in statischer Hinsicht sogar eher günstig” ist.

In einem Schreiben an den Sendlinger Bezirksausschuss betont die Lokalbeukommission nochmals, das keine Gefahr bestehe, jedoch eine genaue Überwachung der Verbundanker nötig ist: „Eine Gefahreneinschätzung durch die Mitarbeiter*innen der Lokalbaukommission und durch den beauftragten Prüfsachverständigen ist erfolgt. Eine akute Gefahrenlage kann nach derzeitigem Stand bislang nicht unterstellt werden, insbesondere dann, wenn die Baugrube mit Wasser gefüllt ist. Die Problematik bei der Überschreitung der Nutzungsdauer der Kurzzeitanker liegt im fehlenden Korrosionsschutz. Mit einem schlagartigen Versagen aller Anker ist daher derzeit nicht zu rechnen, da die Anker in unterschiedlichen Lagen und in unterschiedlichen Zeiträumen angebracht wurden. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass mit Zunahme der Überschreitungsdauer eine Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Anker einhergehen wird. Es ist daher dringend erforderlich, dass eine dauerhafte Überwachung der Anker und der Beseitigung hierbei festgestellter Mängel erfolgt.”

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