Es waren Bilder der Verwüstung, die nach dem verheerenden Sturm vor Weihnachten, am Ammersee zu sehen waren. Tonnenweise Kies war in die Parkanlagen gespült worden, die Uferbefestigungen waren zerbrochen und die Stege trotz ihrer massiven Bohlen durch Wind und Wellen völlig zerstört. Viele helfende Hände haben bereits kräftig aufgeräumt. Am Kurparkschlösschen blühen sogar wieder Frühlingsblumen. Doch die Reparatur der Stege, die sich in Gemeindebesitz befinden, bereitet Bürgermeister Christian Schiller Kopfzerbrechen.
Insgesamt werden sich die Reparaturen der gemeindlichen Stege schätzungsweise auf eine Viertel Million Euro belaufen. Doch dafür ist im Herrschinger Haushalt kein Geld vorgesehen. Ein Sommer ohne die beliebten Badestege ist für den Rathauschef jedoch eine traurige Vorstellung. Um dieses Szenario abzuwenden, hat er einen Spendenaufruf gestartet. Bei der Bürgerversammlung warb er dafür und hatte noch ein besonderes Zuckerl dabei. Spender könnten sich mit einer Spende das Namensrecht für einen Steg sichern. Eine erste große Benefizveranstaltung steht bereits fest. Die Handballer des TSV-Herrsching haben ein „Allstar-Spiel“ für den 20. April angemeldet.
Dass die Bürger im Landkreis Starnberg ein Herz für ihre Seen haben, haben sie schon oft bewiesen. So haben beispielsweise in Weßling im vergangenen Jahr Spender die Seebelüftung finanziert, die aus Kostengründen abgeschaltet worden war. Der Spendenaufruf in Herrsching gilt nicht für die Privatstege und den Dampfersteg, der bereits für den Saisonstart der Ammerseeschifffahrt zu Ostern, am 31. März, wieder hergestellt sein wird. Auch die Stege in Wartaweil sind davon ausgenommen, Denn hier gilt ein Genehmigungsverfahren für neue Bauanträge durch das Landratsamt Landsberg und die Schlösser- und Seenverwaltung. Ein solches hatte Schiller auch für die Badestege befürchtet, doch für die Gemeindestege werde wohl eine Ausnahme gemacht und sie können wieder aufgebaut werden. Voraussetzung: Der Gemeinde gelingt es, das benötigte Geld einzusammeln. Dann könnten die neuen Stege sogar eventuell schon zur Badesaison im Sommer genutzt werden.
Gespendet werden soll für die beiden Stege im Seewinkel und für den Gemeindesteg am Alten Sportplatz. Um die Stege am Seewinkel stabiler zu machen, sollen sie zusammengebaut werden. Der Gemeindesteg soll einen halben Meter höher werden, dadurch könnte er zerstörerischen Wellen mehr Widerstand leisten. „Jeder Betrag wird helfen, diese wertvolle Gemeinschaftseinrichtung wieder herzustellen“, steht auf den Flyern der Gemeinde. Unter dem Stichwort „Spende Stegneubau 2024“ kann Geld auf das Konto der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg eingezahlt werden. IBAN: DE10 7025 0150 0430 3609 33.