Veröffentlicht am 13.01.2022 11:35

Quali geschafft


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Elke Dietrich (li.) und Petra Klügl, Vorstandsfrauen im Integrationshilfeverein, freuen sich auf das neue Jahr mit den ausländischen Schulkindern.  (Foto: pst)
Elke Dietrich (li.) und Petra Klügl, Vorstandsfrauen im Integrationshilfeverein, freuen sich auf das neue Jahr mit den ausländischen Schulkindern. (Foto: pst)
Elke Dietrich (li.) und Petra Klügl, Vorstandsfrauen im Integrationshilfeverein, freuen sich auf das neue Jahr mit den ausländischen Schulkindern. (Foto: pst)
Elke Dietrich (li.) und Petra Klügl, Vorstandsfrauen im Integrationshilfeverein, freuen sich auf das neue Jahr mit den ausländischen Schulkindern. (Foto: pst)
Elke Dietrich (li.) und Petra Klügl, Vorstandsfrauen im Integrationshilfeverein, freuen sich auf das neue Jahr mit den ausländischen Schulkindern. (Foto: pst)

Es ist ein gemischtes Resümee, das der Gilchinger Verein „Integrationshilfe für ausländische Kinder und Jugendliche“ in seinem Jahresrückblick zieht. Schließlich sei das zweite Corona-Schuljahr alles andere als normal gewesen, so Elke Dietrich, Vorsitzende des 100 Mitglieder starken Vereins. Lockdown, Wechselunterricht und Präsenzunterricht haben sich auch auf den Verein ausgewirkt, der seit 32 Jahren Schulkinder bei den Hausaufgaben, beim Deutsch lernen und beim Weg zum Schulabschluss unterstützt.
Teilweise fand die Hausaufgabenbetreuung über Handy oder WhatsApp-Video statt. „Bei unseren Kindern aus der Asylbewerber-Unterkunft waren die Folgen des Homeschoolings sehr deutlich zu spüren. Fehlende Strukturen, mangelnde Kommunikation und das auf sich allein gestellt sein überforderten sie und ihre Familien“, bedauerte Dietrich.
40 Kinder aus 13 Nationen - vom Erstklässler bis zur Abschlussschülerin wurden im vergangenen Jahr betreut. Viele der älteren ehrenamtlichen Helfer hatten aus Angst vor einer Ansteckung pausiert, dadurch war die Unterstützung der Kinder durch wenige Kräfte eine besondere Herausforderung. „Für unsere leistungsschwachen Kinder, denen es aufgrund mangelnder Motivation, ungenügender Konzentrationsfähigkeit oder kognitiver Überforderung sehr schwer fällt selbstständig zu arbeiten, ist diese Form der Betreuung weniger gut geeignet“, bedauerte Dietrich. „Hier reicht kein kurzes Weiterhelfen. Diese Kinder brauchen ein längeres Dabeibleiben“. Zum Glück ergänzten Praktikantinnen der Fachoberschule das Team.

Respektvollen Umgang erfahren

Die Betreuer haben einige Tricks auf Lager, um die Kinder zu motivieren. Zum Beispiel gibt es Punkte dafür, wenn Hausaufgabenheft, Federmäppchen und Hefte nicht vergessen und die Aufgaben gelöst wurden. „Bei zehn erreichten Punkten durften sich die Kinder aus der Schatzkiste etwas aussuchen“, erinnerte sich Anke Fuhrmann.
„In der Hausaufgabenbetreuung müssen wir uns auf die Kinder einlassen, ihre Probleme kennen und sie ganz individuell unterstützen. Dabei steht nicht immer das Erledigen der Hausaufgaben im Vordergrund. Für manche Kinder ist es wichtig, dass ihre Nachmittage eine Struktur haben und dass sie einen respektvollen und freundlichen Umgang mit Erwachsenen und untereinander erfahren“, erklärte Stellvertretende Vorsitzende, Petra Klügl.
Am Ende des Schuljahres gab es Erfolge zu feiern. So haben zwei den Quali geschafft, „eine sogar als Schulbeste“ und beide haben eine Lehrstelle: Eine wird Friseurin, die andere Medizinische Fachangestellte. „Es ist eine große Freude, wenn man die Entwicklung der Schüler vom Kind zum selbstständigen Jugendlichen begleiten kann“, versicherte Klügl. Übrigens: Es werden Helfer gesucht. Näheres unter Telefon 08105 2415932 sowie über dietrich.elke@gmx.de im Internet.

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