Veröffentlicht am 12.05.2022 23:09

Kelten-Schwerter gefunden


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Gleich am ersten Tag der Grabungen in Frieding wurde dieses 60 Zentimeter lange Schwert geborgen.  (Foto: Gemeinde Andechs)
Gleich am ersten Tag der Grabungen in Frieding wurde dieses 60 Zentimeter lange Schwert geborgen. (Foto: Gemeinde Andechs)
Gleich am ersten Tag der Grabungen in Frieding wurde dieses 60 Zentimeter lange Schwert geborgen. (Foto: Gemeinde Andechs)
Gleich am ersten Tag der Grabungen in Frieding wurde dieses 60 Zentimeter lange Schwert geborgen. (Foto: Gemeinde Andechs)
Gleich am ersten Tag der Grabungen in Frieding wurde dieses 60 Zentimeter lange Schwert geborgen. (Foto: Gemeinde Andechs)

Jahrhundertelang lagen die Gegenstände unter der Erde, im Rahmen der Baumaßnahmen für das neue Feuerwehrhaus im Andechser Ortsteil Frieding, wurden unter anderem zwei alte Schwerter, eine Messingnadel, Scherben und Überreste von „Leichenbrand“ – so werden in der Archäologie Asche- und Knochenreste von Brandbestattungen genannt – gefunden. Bürgermeister Georg Scheitz berichtete über die Funde bei der jüngsten Bürgerversammlung. Er war selbst dabei, als am ersten Tag der Grabung, die Schwerter entdeckt wurden. Etwa 60 Zentimeter lang waren die Eisenklingen, zwar schon angerostet, aber immer noch in erstaunlich gutem Zustand. Dabei lagen die Exponate, die wohl aus der Zeit zwischen 800 und 500 vor Christus stammen, gar nicht einmal so tief im Erdreich verborgen. „Etwa 30 bis 40 Zentimeter“, wusste Scheitz. Überraschungsfunde waren die Gegenstände allerdings nicht. In der Umgebung wurden bereits Bodenschätze gefunden und weitere vermutet, deswegen hatte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege auch eine Bodenuntersuchung vor Beginn der Baumaßnahme angeordnet. Nachdem die Humusschicht mit einem Bagger weggeschoben worden war, sind auch gleich dunkle Verfärbungen aufgefallen. Sie sind Hinweise darauf, dass hier Spuren ehemaliger menschlicher Besiedelung verrottet sind.

Ausstellung in der Gemeinde erhofft

Ein Grabungsteam kam zum Baufeld, das ganz vorsichtig weiter in die Tiefe gegraben hat, die Funde dokumentiert und geborgen hat. Da lediglich im Bereich des künftigen Parkplatzes archäologische Funde gemacht wurden, konnte der eigentliche Bau ungestört weiter gehen. Schließlich soll der Rohbau des 500 Quadratmeter großen Feuerwehrhauses mit zwei neuen großen Stellplätzen für die Feuerwehrfahrzeuge, Umkleiden und Lagerflächen, im Herbst stehen. Scheitz hätte die etwa 2.500 Jahre alten Dinge am liebsten an Ort und Stelle belassen. Es sei in der Archäologie durchaus üblich, nicht alles auszubuddeln, stimmte der Grabungsleiter Ulrich Schlitzer zu, aber in dem Fall war es notwendig, denn die Funde hätten sich zu nahe an der Oberfläche befunden. Wenn später über solchen Grabungsstellen Gebäude, Straßen oder andere Bauwerke errichtet werden, dann drohe die Gefahr, dass die Relikte durch die Verdichtung des Erdreichs unwiederbringlich zerstört werden würden.
Jetzt sind die Funde beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Dort werden sie noch genauer untersucht und zeitlich eingeordnet. Bürgermeister Scheitz hofft, dass sie danach wieder nach Andechs zurückkommen. Er würde sie nämlich gerne an einem geeigneten Ort in der Gemeinde öffentlich ausstellen, denn das Interesse der Bevölkerung sei groß.

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