„Brain Train“ schon 2014

„Befürworten allein reicht nicht aus, man muss es auch angehen.“ Annemarie Detsch und Christian Ude (v.l.) betonten ihre nachbarschaftliche Zusammenarbeit. (Foto: US)
„Befürworten allein reicht nicht aus, man muss es auch angehen.“ Annemarie Detsch und Christian Ude (v.l.) betonten ihre nachbarschaftliche Zusammenarbeit. (Foto: US)
„Befürworten allein reicht nicht aus, man muss es auch angehen.“ Annemarie Detsch und Christian Ude (v.l.) betonten ihre nachbarschaftliche Zusammenarbeit. (Foto: US)
„Befürworten allein reicht nicht aus, man muss es auch angehen.“ Annemarie Detsch und Christian Ude (v.l.) betonten ihre nachbarschaftliche Zusammenarbeit. (Foto: US)
„Befürworten allein reicht nicht aus, man muss es auch angehen.“ Annemarie Detsch und Christian Ude (v.l.) betonten ihre nachbarschaftliche Zusammenarbeit. (Foto: US)

Ende 2010 könnte bereits der Spatenstich zur U-Bahnverlängerung nach Martinsried stattfinden. „Bei vierjähriger Bauzeit wären wir Ende 2014 mit dem Bau fertig“, erläuterte Landrätin Johanna Rumschöttel das Vorhaben. „Zugegeben, das klingt ehrgeizig. Aber dann sind die Uni-Gebäude fertig. Spätestens dann steigen auch die Fahrgastzahlen stark an.“

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Planeggs Bürgermeisterin Annemarie Detsch und Münchens Oberbürgermeister, Christian Ude, betonte Rumschöttel: „Wir haben eine breite Mehrheit für das U-Bahnprojekt im Landrat und der Regierung von Oberbayern gewonnen.“

Die Zusage zur Maßnahmenträgerschaft durch Planegg sei als richtiges Signal angekommen. Die nötige Finanzierung der 67 Millionen Euro tragen nun Bund und Freistaat zu 95 Prozent. „Der Landkreis übernimmt Zweidrittel der restlichen fünf Prozent und die Gemeinde zahlt den Rest“, skizzierte Rumschöttel die Planung.

München bietet sein Know-how

Für Ude sei nachbarschaftliche Hilfe eine Selbstverständlichkeit, schließlich schöpfe München bereits aus den Erfahrungen mit der Garchinger Linie. „Wir nehmen den Auftrag der Gemeinde für sämtliche Genehmigungsverfahren, gutachterliche Stellungsnahmen und Berechnungen gern an“, versicherte Ude.

Einzig die Übernahme der Projektleitung ist nach Europarecht noch unentschieden. „Doch auch im Weiteren beteiligen wir uns gern am Betrieb der U-Bahn“, drückte er die Absichten der Stadt aus. Die Kooperation könne bis hin zu einheitlichen Betriebsfahrzeugen und zur U-Bahnwache reichen.

Ude betonte die Erleichterung Münchens, dass die Verlängerung nun endlich in greifbare Nähe gerückt sei. „Befürworten allein reicht eben nicht aus, man muss es auch angehen. Trotz aller finanziellen Probleme gehört das Projekt endlich auf die Agenda“, sagte er.

Ringschluss zur S-Bahn vorerst nicht

Sein Dank ging an Detsch und Rumschöttel, die sich in den letzten Monaten enorm stark für die U-Bahnverlängerung gemacht hätten. „Ohne den Schwung der beiden Damen würden wir mühelos noch zehn Jahre weiter diskutieren.“ Dabei zeige das Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1,6 die „unbestrittene Wirtschaftlichkeit“. Er nannte die erweiterte Linie eine „hochattraktive Verbindung“ und das „bedeutendste Infrastrukturprojekt der Hochschul- und Wissenschaftsstadt München“.

Im Hinblick auf die fälligen zwei Millionen Euro für Planegg meinte Ude, dass es wenige gebe, die für ihre U-Bahn so wenig zahlen müssten. Detsch konterte daraufhin: „Das U-Bahnprojekt zu schultern, ist eine gewaltige Aufgabe für unsere kleine Gemeinde. Wir benötigen daher die Unterstützung der Landeshauptstadt und des Landkreises.“ Auch für spätere Planungsphasen sei das nötig, wenn es um die wichtige Entscheidungen für den Park-and-Ride-Platz gehe.

Doch über den einen Kilometer U-Bahnstrecke bis nach Martinsried denkt keiner der drei Politiker hinaus. Sie verschoben die Schnittstelle von S- und U-Bahn in Planegg in die weitere Zukunft. Anstatt das Projekt aufzublähen und mit weitreichenden Forderungen zu überfrachten, wolle man sich auf den „Brain Train“ konzentrieren. Ude: „Das sind wir dem Wissenschaftsstandort schuldig.“

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