Ortskern bewahren


Von Brigitte Bothen
Viele Abschnitte der Eversbuschstraße haben noch einen dörflichen Charakter. Unvorstellbar, wenn dahinter ein Hochhaus platziert würde... (Foto: bb)
Viele Abschnitte der Eversbuschstraße haben noch einen dörflichen Charakter. Unvorstellbar, wenn dahinter ein Hochhaus platziert würde... (Foto: bb)
Viele Abschnitte der Eversbuschstraße haben noch einen dörflichen Charakter. Unvorstellbar, wenn dahinter ein Hochhaus platziert würde... (Foto: bb)
Viele Abschnitte der Eversbuschstraße haben noch einen dörflichen Charakter. Unvorstellbar, wenn dahinter ein Hochhaus platziert würde... (Foto: bb)
Viele Abschnitte der Eversbuschstraße haben noch einen dörflichen Charakter. Unvorstellbar, wenn dahinter ein Hochhaus platziert würde... (Foto: bb)

Bislang gab es in München zwei Hochhausstudien aus den Jahren 1977 und 1995, die sich damit beschäftigten, wie man in der Landeshauptstadt mit hohen Gebäuden umgehen will. Seit einigen Jahren wird an einer Fortschreibung der Studie gearbeitet, in die auch die Bezirksausschüsse, die Fachöffentlichkeit und die Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene Veranstaltungen eingebunden waren. Bevor der Stadtrat den endgültigen Entwurf beschließt, werden nun die Stadtteilgremien nochmals angehört.

Im Bezirksausschuss Allach-Untermenzing stand das Thema in der Januar-Sitzung auf der Tagesordnung. Stefanie Martin, Unterausschussvorsitzende Planung und Bau, erläuterte das Papier in Bezug auf den 23. Stadtbezirk. Die Einwohner schätzten ihr dörflich geprägtes Umfeld, betonte sie. Diesen Ortskern „würden wir gerne bewahrt sehen”. Deshalb sei es zu begrüßen, dass weite Teile des Stadtteils der Kategorie A zugeordnet sind.

Höhere Gebäude ja,
Hochhäuser nein

Die Raumkategorie A ist durch den Begriff „Traufe stärken” gekennzeichnet, was bedeutet, dass die vorhandene Höhenstruktur beibehalten werden soll. In der Raumkategorie B, die mit „maßstäblich gestalten” beschrieben wird, sind „moderate Akzentuierungen des Höhenprofils” vorstellbar, was eine Überhöhung einzelner Gebäude um bis zu 35 Prozent möglich machen könnte. Sie ist für einige Teile Allach-Untermenzing ebenso vorgesehen wie die Raumkategorie C, die unter der Bezeichnung „Höhenprofil gestalten” sogenannte Quartierszeichen mit einer maximal 150-prozentigen Überhöhung denkbar werden lässt.

Im Stadtbezirk nicht vorgesehen, so Stefanie Martin, sei die Kategorie D. Diese steht unter dem Begriff „Stadtsilhouette gestalten” für eine „bewusste zeichenhafte Ausbildung von einzelnen Hochhausstandorten” und meint Gebäude bis 80 Meter oder darüber. Für Hochhäuser im engeren Sinn sei Allach-Untermenzing nicht geeignet, betonte die UA-Vorsitzende. Es gebe allerdings Bereiche, wo die Studie höhere Gebäude zulasse. So sei der Oertelplatz in Kategorie C gekommen. „Das passt nicht”, kommentierte sie.

Zwei markante Punkte

Auch das Industriegebiet KraussMaffei liege in einer Zone C, und links und rechts der Bahn seien Akzentuierungen vorgesehen. Wenn dort tatsächlich höhere Häuser als Akzentuierungen entstehen würden, so müsse man darauf achten, dass diese nicht zu Präzedenzfällen würden, meinte sie. Auch plädierte sie dafür, sanftere Übergänge zu schaffen und zum Beispiel Richtung Angerlohe eine Kategorie A einzuschieben.

BA-Chef Pascal Fuckerieder bezeichnete die Bebauungsmöglichkeiten an der Bahn als zu massiv. „Wir haben schon zwei markante Punkte mit der Suppenwürze und dem Kamin des Kesselhauses”, konstatierte er. Insgesamt war sich das Gremium einig, dass man den „Allacher Ortskern maximal schützen” müsse.

Im Entwurf der Studie heißt es übrigens, dass eine Aussage zur Eignung eines konkreten Standortes immer nur in individueller Betrachtung des Ortes und seiner Standortfaktoren getroffen werden könne. Und weiter: „Die Darstellungen begründen somit keinerlei Anspruch auf die Realisierung eines Hochhausprojekts und lösen auch keine baurechtliche Bindungswirkung aus.”

north