Veröffentlicht am 13.02.2023 13:13

Grüne Dächer

Kahl und karg trotzen Wartehäuschen, wie etwa das an der Lautensackstraße, bislang v.a. Wind und Wetter. (Foto: Beatrix Köber)
Kahl und karg trotzen Wartehäuschen, wie etwa das an der Lautensackstraße, bislang v.a. Wind und Wetter. (Foto: Beatrix Köber)
Kahl und karg trotzen Wartehäuschen, wie etwa das an der Lautensackstraße, bislang v.a. Wind und Wetter. (Foto: Beatrix Köber)
Kahl und karg trotzen Wartehäuschen, wie etwa das an der Lautensackstraße, bislang v.a. Wind und Wetter. (Foto: Beatrix Köber)
Kahl und karg trotzen Wartehäuschen, wie etwa das an der Lautensackstraße, bislang v.a. Wind und Wetter. (Foto: Beatrix Köber)

Die Sommer werden heißer, was in der Stadt besonders spürbar ist. Mehr Grün könnte der Sommerhitze in den zubetonierten Städten entgegenwirken. Neben der Neupflanzung von Bäumen gibt es in München daher immer mehr Projekte für grüne Hausfassaden und Dächer. Auch Urban Gardening und die Kleingartenkultur florieren. Zusätzlich könnten aber auch die Wartehäuschen an Tram- und Bushaltestation, die bereits Schatten spenden und Wetterschutz bieten, noch etwas fürs Klima tun. Und zwar durch grüne Dächer. Die Idee brachten jüngst die Grünen im Bezirksausschuss Laim (BA 25) ein.

„Es ist an der Zeit alle Optionen, die zu einer Abmilderung des Temperaturanstiegs
beitragen können, ernsthaft zu prüfen und kurzfristig zu handeln“, erklären die Grünen aus dem BA Laim in ihrem jüngst eingebrachten Antrag, initiiert von Nicola Fritz, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Baumschutz. „Bei der zunehmenden Versiegelung und dem dadurch bedingten Wegfall von immer mehr Wiesen- und Blumenflächen würde eine Begrünung der Wartehäuschendächer zudem einen Mehrwert für Insekten und Bienen schaffen.“
Die Stadt Duisburg hat es längst vorgemacht. Hier wachsen auf Wartehäuschen z.T. mehr als zwölf unterschiedliche Pflanzenarten. Sie tragen u.a. dazu bei, dass z.B. Regenwasser aufgefangen wird und verdunstet und damit das Innenstadtklima verbessert und sogenannte Hitzeinseln vermieden werden. Die Pflanzen dienen außerdem Bienen und Insekten als Nahrungsquelle. „Sedum-Pflanzen sind zudem in der Lage, CO2 und Feinstaub zu binden und so die Emissionslast in der Innenstadt zu senken“, beschreibt die Stadt Duisburg auf ihrer Homepage. Über 23 Haltestellenhäuschen listet die Stadt Duisburg auf, die bereits begrünt wurde. Zahlreiche weitere seien geplant.

„Aktuell keine Lösung“

„Die Idee ist nicht ganz neu“, so Carsten Kaufmann, SPD-Fraktionssprecher im BA Laim. Auch in München gab es in der Vergangenheit Versuche, die Begrünung der Wartehäuschendächer anzuregen, und zwar von verschiedenen Parteien im Stadtrat. Zuletzt brachten die Stadtrats-Fraktionen CSU / Freie Wähler und FDP / Bayernpartei das Thema im vergangenen Sommer auf. Seitens des Mobilitätsreferats (MOR) und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hatte es zu den Anfragen und Anträgen bislang jedoch immer wieder Absagen gegeben. Die Begrünung hielt man für zu teuer und technisch an den „alten“ Wartehäuschen schwer umsetzbar, die die Technik unterm Gewölbe beherbergen, erinnert Carsten Kaufmann. „Aktuell gibt es also keine Lösung“, sagt Carsten Kaufmann. Den Antrag noch einmal an die Stadtverwaltung zu richten, brächte aktuell kein neues Ergebnis.
„Vorausschauend planen“ und zumindest bei der Einrichtung neuer Wartehäuschen etwa entlang der Tram-Westtangente das Grün mitdenken, wünschen sich indes die Grünen im BA Laim.
Einstimmig entschied das Lokalparlament in seiner jüngsten Sitzung, dass der BA-Vorstand sich nun erst einmal bei MVG und Stadtwerken erkundigt, ob es bei der technischen Umsetzbarkeit neue Erkenntnisse gibt und was der Stand der Entwicklung gerade ist. Eventuell könnte man dann einen neuerlichen Antrag auf diese Auskünfte stützen.

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