Den ganzen Winter über stand das Fahrrad draußen im Schnee und Eis. Jetzt hat es Frost- beziehungsweise „Rostbeulen” und braucht dringend eine Wellnessbehandlung. Beim Fahrrad-Pflege-Workshop in den Räumen der Offenen Werkstatt Gilching standen Alois Laubenbacher, Manfred Gehrke und Werner Deiglmayr mit praktischen Tipps, dem Werkzeugkasten und einer Flasche Kettenöl bereit für das Makeover. Dabei hieß es für die Teilnehmer „selbst Hand anlegen“. Denn Fahrradpflege ist nicht schwierig, wenn man weiß, was zu machen ist, erklärte Laubenbacher.
Der Hobbybastler ist selbst das beste Beispiel dafür, dass sich Fahrradpflege lohnt. „Ich fahre mein Rad bereits seit 20 Jahren und dem fehlt nichts“, erklärte er stolz. Natürlich werden die Ketten regelmäßig geölt, nachgezogen und ausgetauscht. Auch die Lager und den Sattel hat er bereits ersetzt. Schließlich ist er mit seinem Rad schon etwa 25.000 Kilometer unterwegs gewesen. „Insgesamt waren das nicht mehr als 200 Euro, die ich reingesteckt habe“, freute er sich. Bei dem Mountainbike, das ein Mann in die Werkstatt geschoben hatte, sah das ganz anders aus. Orangerot leuchtete die verrostete Kette. „Du musst das Rad besser pflegen“, mahnte Laubenbacher. Wie, das erklärte er einer jungen Frau, die mit ihrem E-Bike gekommen war. „Vier Gelenke am Rad müssen geölt werden“, sagte der Experte und passte auf, dass diese an der richtigen Stelle mit dem Öl benetzt wurden und vor allem nicht mit den Bremsen in Kontakt gerieten, „das wäre kontraproduktiv”. Auch der Luftdruck der Reifen muss passen. „Selbst ist die Frau“, munterte Laubenbacher auf und drehte erstmal den Reifen mit dem Ventil in eine bequeme Position zum Aufpumpen.
Bei den meisten Rädern fehlten außerdem die Seitenreflektoren auf den Speichen. Diese seien besonders wichtig, denn abbiegende Autofahrer könnten die unbeleuchtete Seite eines Rades leicht übersehen, mahnte Laubenbacher. Gemeinsam mit Gehrke und Deiglmayr wurden auch die Seilzüge für die Bremse kontrolliert, die Schaltung eingestellt, Lichter repariert und lockere, klappernde Teile befestigt. „Sobald es klappert, sollte man nachschauen und die Schrauben festziehen“, mahnte Gehrke. „Wer weiterfährt, riskiert größere Schäden oder dass ein Teil mal komplett abfällt”.
Gehrke führte noch ein anderes Projekt vor. Alte Fahrräder werden in „Energieräder“ umgebaut. Das erste ist bereits fertig. Es wurde an eine Auto-Lichtmaschine angeschlossen, die beim Treten den erzeugten Strom über einen Wechselrichter in Gleichstrom umwandelt. Damit kann dann ein Radio betrieben werden. „Das wollen wir am Umwelttag vorstellen“, erklärte der Bastler.
Fahrradreparaturen können im Rahmen des Repair-Cafés gemeinsam mit Hilfe des Teams durchgeführt werden. Das nächste findet am Samstag, 13. Mai, von 14 bis 17 Uhr, im evangelischen Gemeindezentrum, Karolingerstraße 30, statt. Infos unter www.repaircafe-gilching.de im Internet.