Kürzlich ging zwar ein neuer Bahnsteig am Laimer S-Bahnhof in Betrieb, dennoch herrscht hier nach wie vor Megabaustelle, weswegen einige Wege nur provisorisch passierbar sind. Von beiden Seiten der „Röhre“, aus den Stadtbezirken Laim wie auch Neuhausen-Nymphenburg, hagelt es regelmäßig Bürgerbeschwerden, und auch die Bezirksausschüsse (BAs) fordern stetig Nachbesserungen. Vor allem der Fuß- und Radverkehr, der sich baustellenbedingt in beide Richtungen durch nur einen Tunnel zwängen muss, ist konfliktbeladen. Aber auch, dass Anträge aus den BAs unbeantwortet bleiben, sorgt für Ärger. Der BA Laim hakt jetzt wegen der geforderten Machbarkeitsstudie für Fahrradabstellplätze nach.
Die Bürgerklagen reichen von Geruchsbelästigung in der Unterführung unter dem Laimer S-Bahnhof, bis hin zu Taubenplage, defektem Aufzug und fehlender Sauberkeit. Auf Laimer Seite macht man sich zudem immer wieder Sorgen darum, ob die von vielen geschätzte Uhr über dem Tunnel, die derzeit von der Deutschen Bahn eingelagert ist, je wieder anmontiert wird. Hauptproblem aber ist, dass sich Fußgänger und Radfahrer seit Monaten eine Röhre teilen müssen und in beide Richtungen verkehren, was für zahlreiche Streitsituationen sorgt. Immer wieder kommen aus den Bezirksausschüssen (BA) Neuhausen-Nymphenburg und Laim Vorschläge, wie der Verkehr sicherer zu lenken wäre. Doch weder die Beschilderung, noch Piktogramme oder Appelle an Radfahrer hier Schritttempo einzuhalten und auf Fußgänger Rücksicht zu nehmen, fruchten. Andere Ideen, wie etwa vom BA Laim vorgeschlagene Bodenschwellen, stellen indes nach Ansicht des Baureferats eher mehr Gefahrenpotential dar, als sie zur Konfliktlösung beitragen und wurden deswegen kürzlich von der Behörde abgelehnt.
Auch was die Zukunft des S-Bahnhofs angeht, halten die örtlichen Bezirksausschüsse Nachbesserungen in der Planung für nötig und machen die Deutsche Bahn wie auch die Stadt München immer wieder darauf aufmerksam. So ist aus Sicht der BAs z.B. die Zahl der geplanten Fahrradabstellplätze rund um den S-Bahnhof zu knapp bemessen.
Nach den Plänen des Baureferats sind rund 500 Fahrradabstellplätze in der Umgebung des Laimer Bahnhofs vorgesehen. Zu wenig aus Sicht des BA Laim, der bereits zu Beginn der Planungen auf steigende Fahrgastzahlen und zunehmenden Radverkehr hinwies. Vor zwei Jahren wurde dann der Stadtratsbeschluss gefasst, eine Machbarkeitsstudie für die dringend benötigten und vom den BAs mehrfach geforderten Fahrradabstellplätze bzw. für ein Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Laim zu veranlassen. Von dieser Studie gibt es aber bislang keine Infos. „Ein Ärgernis“, findet Christian Hartranft (Grüne), Vorsitzender des Mobilitäts-Ausschusses im BA Laim. „Wir wissen seit zwanzig Jahren, dass es nicht genug Radlstellplätze gibt, und es werden jährlich mehr Radler.“ Hartranft initiierte nun einen entsprechenden Antrag, den der BA Laim geschlossen abstimmte. Damit fragt der BA Laim bei der Stadt nach, ob eine solche Machbarkeitsstudie überhaupt schon beauftragt wurde. Auch will man wissen: Wann ist mit Ergebnissen zu rechnen? Wann wird der BA informiert? Und ist angedacht, die Öffentlichkeit einzubinden?
Vor einigen Wochen erging zudem aus dem Stadtrat der Antrag, dass die noch offenen Anträge und Anfragen zur Laimer Unterführung zeitnah beantwortet werden sollen.