Veröffentlicht am 13.10.2009 08:51

Die Ratten verlassen die stinkenden Röhren

„Rein und sauber” soll es am Heimeranplatz sein. Doch die Abfallkörbe sind allzu häufig total überfüllt. (Foto: tg)
„Rein und sauber” soll es am Heimeranplatz sein. Doch die Abfallkörbe sind allzu häufig total überfüllt. (Foto: tg)
„Rein und sauber” soll es am Heimeranplatz sein. Doch die Abfallkörbe sind allzu häufig total überfüllt. (Foto: tg)
„Rein und sauber” soll es am Heimeranplatz sein. Doch die Abfallkörbe sind allzu häufig total überfüllt. (Foto: tg)
„Rein und sauber” soll es am Heimeranplatz sein. Doch die Abfallkörbe sind allzu häufig total überfüllt. (Foto: tg)

Die Ratten sind los. Beim Sanieren der Kanäle im Westend und beim Verlegen der Rohre für die Fernwärmeleitungen sind die Nager offenbar von ihren angestammten Plätzen vertrieben worden. Das beklagte Wilhelm Mundigl (SPD) bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8). Der Sozialdemokrat: „Man sieht jetzt die Ratten auf der Straße herumlaufen.“ Besonders betroffen sei die Ganghoferstraße. BA-Vorsteher Ludwig Wörner (SPD) ergänzte: „Die suchen sich neue Domizile, meistens in den Häuschen für die Mülltonnen.“ Erst kürzlich hatten Mütter auch am Georg-Freundorfer-Platz Ratten gesichtet. Der BA schaltete das Referat für Gesundheit und Umwelt ein, um der Plage Herr zu werden.

„Die reinsten Müllkippen”

Die Verschmutzung mit Müll ist ein weiteres Problem, das die Lokalpolitiker immer wieder aufs Neue beschäftigt. So beklagen Mütter spielender Kinder, der Georg-Freundorfer-Platz vermülle. Überdies habe sich die Population der Ameisen derart vergrößert, dass sich kaum noch jemand traue, auf den Bänken Platz zu nehmen. Ingrid Pfaue (SPD) berichtete, auf dem Heimeranplatz fänden sich neuerdings immer mehr Bäckerei-Einkaufstüten und Plastik-Kaffeebecher. Weil dort auch Bier und Getränke verkauft würden, sammelten sich hinter den Sitz-Mäuerchen der Anlage massenhaft Kronenkorken an, die von den Trinkern weggeworfen würden. Pfaue: „Das sind die reinsten Müllkippen. Und das an Stellen, an denen Grün gedeihen sollte.“ Das missfällt auch dem stellvertretenden BA-Vorsitzenden Thomas Hofstätter (CSU). „Immer weniger Bürgerinnen und Bürger begreifen den Stadtbezirk als den ihren.“ Das werde besonders dadurch deutlich, dass das Quartier zunehmend verdrecke. Allerdings ebenfalls daran, wie mit den Grünflächen und öffentlichen Einrichtungen umgegangen werde. Hofstätter: „Ich wünsche mir, dass wieder mehr darauf geachtet wird, unser wirklich schönes Viertel als solches zu erhalten.“

Schädlingsbekämpfungs-Firma beauftragt

Michael Heyn, leitender „Gesundheitsaufseher“ des Referates für Gesundheit und Umwelt, hat Ludwig Wörner schriftlich mitgeteilt, Mitarbeiter der Behörde hätten die benannten Örtlichkeiten kontrolliert und das Gartenbauamt über den „Rattenbefall“ im Kreuzungsbereich der Ganghofer- und der Kazmairstraße sowie des Georg-Freundorfer-Platzes informiert. Ein Fachbetrieb habe inzwischen bereits den Auftrag erhalten, den Ratten den Garaus zu machen, so Heyn. Wegen des Mülls auf dem Heimeranplatz ließ die Bezirksinspektion Süd den BA wissen, der Inhaber der Bäckerei könne nicht dazu aufgefordert werden, sein Umfeld deshalb im Auge zu behalten. Dazu fehle die rechtliche Grundlage. Der Mann dürfe nicht für das unsoziale Verhalten von Kunden verantwortlich gemacht werden. Aus diesem Grund schlägt die Bezirksinspektion vor, zusätzliche Mülleimer am Heimeranplatz aufzustellen. Oder aber das Baureferat aufzufordern, den Platz häufiger als bisher zu reinigen.

Reinigung: Dreimal wöchentlich

Die Abteilung Gartenbau des Baureferats, zuständig für die Müllentsorgung, hatte für den Georg-Freundorfer-Platz erklärt, die Abfallbehälter würden in der Zeit von März bis November jeweils montags, mittwochs und freitags geleert. Sowohl die Sandflächen als auch die umgebenden Flächen würden im selben Zeitraum an eben jenen Tagen gereinigt, heißt es. „Das Ameisenproblem ist ein allgemeines Problem, nicht nur eines der Spielplätze“, so Referats-Mitarbeiter Norbert May. Herumliegende Abfälle seien jedoch nicht die Ursache dafür.

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