Betrugsmasche erfolgreich

Ein Anruf am 28. November endete für einen Rentner aus Weilheim bitter. Angebliche Mitarbeiter einer Behörde erzählten ihm in einem stundenlangen Gespräch, seine Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht und benötige eine hohe Kaution, um eine drohende Haft abzuwenden. Den mittleren fünfstelligen Betrag übergab der Rentner nahe des Weilheimer Bahnhofs an einen unbekannten Mann und eine unbekannte Frau. Die Betrüger verschwanden im Anschluss mit der Beute.

Die Kriminalpolizei geht von organisierten Kriminellen aus, denn im Bereich Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen sei es über den Nachmittag verteilt zu einer Vielzahl betrügerischer Anrufe gekommen. In den meisten Fällen hätten die potenziellen Opfer richtig reagiert, indem sie das Telefonat beendet und die Polizei informiert hatten.

Wer kann Hinweise geben?

Die für organisierte Betrugsdelikte zuständige Kriminalpolizeiinspektion hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Der männliche Abholer hat eine südländische Erscheinung, ist ca. 165 cm groß, zwischen 40 und 45 Jahre alt, hatte an dem Abend der Geldübergabe einen Mehrtagebart und trug dunkle Kleidung. Die weibliche Person ist ca. 160 cm groß, trug ein gelbes Oberteil, einen hell-dunkel gemusterten Rock und eine Strumpfhose.

Wer hat die beschriebenen Personen am 28. November zwischen 18 und 19 Uhr im Nahbereich des Bahnhofs Weilheim gesehen oder kann Hinweise zur Identität dieser Personen geben? Hat jemand zur relevanten Zeit verdächtige Fahrzeuge im Bereich des Bahnhofs oder auf einem nahegelegenen Parkplatz gesehen?

Sachdienliche Informationen, die zur Tataufklärung dienen können, können den Ermittelnden unter Tel. 08031/2000 weitergegeben werden.

Sich richtig schützen

Die Maschen der Betrüger sind gemeinhin bekannt, dennoch werden vor allem Seniorinnen und Senioren Opfer sogenannter Schockanrufe und verlieren dadurch teils horrende Geldsummen. In vielen Fällen werden die Geschädigten an öffentliche Gebäude wie Gerichte oder Rathäuser gelotst, um dort die Wertgegenstände an die vermeintlichen Polizeibeamten, Staatsanwälte oder Gerichtsmitarbeiter zu übergeben. Dies dient jedoch nur dem Zweck, die erfundene Geschichte glaubhaft zu machen.

Die Polizei warnt eindringlich: „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen! Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände, um Ermittlungen durchzuführen. Legen Sie einfach auf! Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über Hab und Gut, Bargeld oder Wertgegenständen und rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück. Legen Sie auf, wählen Sie dann den Notruf 110 und erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion.”

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