Die Ehrenamtlichen des Auto Club Europa (ACE) waren unterwegs, um Park-and-Ride-Anlagen näher unter die Lupe zu nehmen. Im Stadtgebiet München wurden im vergangenen Jahr 19 P+R-Plätze genauer unter die Lupe genommen – die Anlage in Fröttmaning wurde mit der Bewertung „Exzellent“ ausgezeichnet.
Für die Anlagen Aidenbachstraße, Daglfing, Fürstenried West Tiefgarage, Großhadern Klinikum, Lochhausen Nord, Moosach, Oberwiesenfeld, Olympiazentrum, Solln, Westfriedhof und Westfriedhof Tiefgarage hatte der ACE die Bewertung „bestanden“ vergeben.
„Wir sind mit dem Münchner Ergebnis sehr zufrieden“, so die ACE-Regionalbeauftragte Ursula Hildebrand. „Hier und da gibt es Verbesserungsvorschläge, die sich aber vielfach sehr einfach umsetzen lassen.“ In einigen Fällen sind zum Beispiel die Behindertenparkplätze zu schmal – hier wäre eine Breite von 3,5 Metern angesagt. Bei einigen Plätzen wäre eine Erneuerung der Fahrbahn- und Stellplatzmarkierungen sinnvoll.
Die Anlagen Fürstenried West, Karlsfeld West und Ost, Neuperlach-Süd, Perlach sowie Studentenstadt konnten beim ACE-Test im vergangenen Jahr nicht überzeugen. Hier konnte Wolfgang Großmann, Geschäftsführer der P+R GmbH, berichten, dass man zum Beispiel gerade an einem Parkhaus als Ersatz für die Anlage Neuperlach-Süd baue. Die aktuelle Stellfläche sei nur ein Provisorium,
Hildebrand hatte zudem den Besuch bei der P+R GmbH in München genutzt, um sich die P+R-Tiefgarage Haimeranplatz genauer anzusehen. Für diesen P+R-Platz wird demnächst eine weitere Urkunde nach München finden. Mit zehn Punkten hat die Tiefgarage den Test bestanden und liegt im soliden Mittelfeld. „Besonders hervorgestochen haben die guten Markierungen für Fußgänger“, so Hildebrand, „man weiß sofort, in welche Richtung man gehen muss“. Und auch die Hinweisbeschilderung, die gute Beleuchtung und Frauen- sowie Familienparkplätze tragen zur guten Bewertung bei.
Wolfgang Großmann berichtete, dass die P+R-Anlagen in der Stadt gut angenommen werden – manchmal zu gut, denn es gibt jede Menge Fehlbeleger. Fahrzeuge also, die hier geparkt werden, obwohl der Fahrer oder die Fahrerin gar nicht mit dem ÖPNV weiterfahren wollen. Wer bei der Ausfahrt aus der P+R-Anlage kein ÖPNV-Ticket vorzeigen könne, müsse eine Vertragsstrafe zahlen.
Beim Thema Ladesäulen auf P+R-Plätzen hat Großmann eine ganz deutliche Erfahrung: „Diese werden nicht nachgefragt!“ Kein Wunder, denn meistens dürfe man nur vier Stunden während des Ladevorgangs an der Säule parken – für Berufspendler ist es schlicht unmöglich, diese Zeit einzuhalten.
Grundsätzlich wünscht sich der ACE im Kreis München / Oberland mehr P+R-Anlagen, um den Umstieg auf den ÖPNV zu erleichtern. Gerade in ländlicheren Gegenden seien vielen Menschen auf ein Auto angewiesen, um zum nächsten ÖPNV-Anschluss zu gelangen. Die Plätze in München selbst seien sinnvoll und wichtig – vielfach wäre es aber auch angesagt, die Menschen bereits vor den Toren der Landeshauptstadt abzuholen und den Umstieg auf Bus oder Bahn zu fördern. Ebenso seien Querverbindungen nötig.