451 Jugendliche sind in ihre Ausbildung in einem IHK-Ausbildungsbetrieb im Landkreis Weilheim-Schongau gestartet, wie die IHK für München und Oberbayern mitteilt. Das sind nach der vorläufigen Statistik genauso viele Auszubildende wie im vergangenen Jahr. „Allen Azubis, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr“, erklärt Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regional-ausschusses Weilheim-Schongau. „Dass sich heuer wieder so viele junge Menschen für eine berufliche Ausbildung entschieden haben, ist angesichts der rückläufigen Zahl von Schulabgängern und einer schwachen Konjunktur ein starkes Signal für die Wirtschaft und spricht deutlich für die Vorteile, die eine berufliche Ausbildung bietet.“
„Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Das Plus hätte noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Ausbildungsplätze Bewerberinnen und Bewerber finden würden. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen“, so Bauer weiter.
Im Landkreis sind bei den jungen Männern der Verkäufer, Fachinformatiker und Industriemechaniker die beliebtesten IHK-Ausbildungsberufe, bei den jungen Frauen ist es die Chemielaborantin. Die Top fünf der IHK-Ausbildungsberufe sind: Verkäufer, Chemielaboranten und Kaufleute im Einzelhandel. Insgesamt gibt es rund 55 IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.
Bauer zufolge gibt es weiterhin eine große Anzahl von unbesetzten Lehrstellen im Landkreis. Jugendliche, die noch auf der Suche sind, oder bisher unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben nach wie vor gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Laut der Statistik der Arbeitsagentur von Ende August sind noch 304 Lehrstellen unbesetzt. Diesem Angebot stehen 77 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Bewerber fast vier freie Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben den IHK-Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.
„Die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Bauer. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so der Vorsitzende. Bauer zufolge müsse sie auch vom Stunden-umfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – finden. „Die berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Gut ein Fünftel der Azubis in IHK-Berufen im Landkreis besitzt die Hochschulreife“, erklärt Bauer. Insgesamt bilden im Landkreis Weilheim-Schongau aktuell 237 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.