Ohne Zweifel hinkt Pasing in der Münchner Rangliste der Kinderbetreuung auf den hinteren Plätzen. Gesamtstädtisch gesehen liegt der Kinderversorgungsgrad aller Drei- bis Sechsjährigen bei 83 Prozent. Pasing schafft gerade mal 68 Prozent. Bis 2015 soll sich das grundlegend ändern, denn am Ende der nächsten fünf Jahre soll Pasing mit 88 Prozent glänzen.
Den bestehenden 29 Pasinger Kindergärten mit insgesamt 1.505 Plätzen könnten in den nächsten zwölf Monaten weitere 75 Plätze im Kindergarten An der Schäferwiese und noch einmal 50 Plätze in der Agnes-Bernauer-Straße folgen.
Diese Planung gilt als gesichert. Noch nicht gesichert, doch schon mal eingerechnet sind Einrichtungen in der Planegger und der Stahlstraße. Außerdem gibt es lockere Überlegungen für einen weiteren Standort in der Scapinellistraße und dem Joseph-Haas-Weg. Auch BA-Vorsitzender Christian Müller (SPD) bestätigt: „Es gibt, laut Schulreferat, sowohl eine Planung für den Joseph-Haas-Weg als auch für die Scapinellistraße. Welche davon letztendlich umgesetzt wird, steht noch nicht fest.“
Doch bevor es soweit ist, möchte die CSU-Fraktion noch einige Fragen geklärt haben. Mit einer Anfrage an die Landeshauptstadt München verweist sie auf den Beschluss des Sozialausschusses des Stadtrates vom September letzten Jahres und fordert Auskunft darüber, an welcher Stelle im Joseph-Haas-Weg eine Einrichtung Platz fände, für wie viele Kinder gerechnet wird und vor allem wann die Umsetzung erfolgen könnte.
„Wir bewerten diese Planung prinzipiell als positiv“, erklärte Maria Osterhuber-Völkl (CSU), „gerade weil wir im Gebiet um die Maria-Eich-Straße viel zu wenig Kindergärten haben.“ Aber in der ausgewiesenen Straße handele es sich um dichte Wohnbebauung. Eine Lücke zwischen den Reihenhäusern und kleinen freistehenden Häusern finde sich kaum. „Es ist uns einfach nicht darstellbar, wo dort überhaupt ein Kindergarten hinkommen könnte.“
Dabei hatte die Pasinger CSU lange Zeit das städtische Grundstück in der Paosostraße, also gleich um die Ecke vom Joseph-Haas-Weg als Kindergartenstandort vorgeschlagen. Jetzt wird darauf ein Projekt im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus verwirklicht. „Dem BA liegen keine Informationen und Planunterlagen vor“, monierte Osterhuber-Völkl. „Deshalb fordern wir mit Nachdruck ausreichende Auskünfte. Es geht nicht an, dass wir als BA in der Planung einfach übergangen werden.“