Einmal wöchentlich werden in der Pfarrei St. Lukas am Westkreuz Lebensmittel kostenlos an Bedürftige, die im Stadtbezirk Aubing-Lochhausen-Langwied oder in Pasing wohnen, ausgegeben. Seit zehn Jahre arbeitet diese Westkreuz-Tafel, ein Gemeinschaftsprojekt des „Caritas-Zentrum München-West und Würmtal“ sowie des Vereins „Münchner Tafel e.V.“ nun schon erfolgreich, kann sich aber auch immer wieder über neue Unterstützung von außen freuen. So hat die Lochhausener Grundschule am Schubinweg heuer erstmals eine Weihnachtspäckchenaktion für die Westkreuz-Tafel organisiert: In einem Elternbrief hatten Schulleiterin Brigita Lukowitz, der Elternbeirat und das Lehrerkollegium alle Eltern gebeten, Weihnachtspäckchen für die Kinder der Tafelfamilien zu packen und Lebensmittel sowie Körperhygieneartikel für die Erwachsenen zu spenden.
Daraufhin ging es an den letzten beiden Montagen in der Lochhausener Grundschule rund: Jeweils um die Mittagszeit wurden alle Gaben in der Schulaula gesammelt und gesichtet, dann von einigen Kindern, Eltern und Lehrkräften zur Westkreuz-Tafel gefahren und dort verteilt. Für die Aktion hatten sich an der relativ kleinen Schule mit acht Klassen am ersten Montag die Klassen 2a und b mit ihren Patenklassen 4a und b zusammengetan, beim nächsten Mal waren die ersten und dritten Klassen dran.
Momentan versorgen die ehrenamtlich tätigen Tafelhelferinnen und -helfer am Westkreuz 388 Erwachsene und 222 Kinder aus rund 40 Herkunftsländern. Da alle Kinder und Jugendlichen auf den insgesamt 263 Ausweisen mit ihrem Alter eingetragen sind, hat die Schule eine Liste bekommen: Deshalb konnten alle Päckchen gleich passend in Altersgruppen für Ein- bis Zweijährige, Drei- bis Fünfjährige und so weiter bis zu den Teenagern im Alter von 12 bis 16 Jahren gepackt werden – und das auch noch in den Kategorien Junge oder Mädchen! Durch die Aufkleber mit Altersangabe konnte so verhindert werden, dass zum Beispiel ein Zehnjähriger eine Babyrassel oder eine Zwölfjährige ein Bilderbuch bekam; durch rote oder blaue Schleifen wurde ausgeschlossen, dass ein Junge nun mit rosa Herzchen-T’Shirt in den Kindergarten gehen muss oder ein Sechzehnjähriger einen Lipgloss in seinem Päckchen fand.
Außerdem gab es auch Päckchen mit neutraler Schleife, denn Süßigkeiten wie Lebkuchen und Schokolade schmecken Mädchen genauso wie Jungs, Malstifte oder Spiele sind immer willkommen und Handschuhe und Mütze können oft auch von beiden getragen werden. Die Aktion war auf jeden Fall ein großer Erfolg: Gleich am ersten Montag kamen sechs Kisten mit haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Kaffee, Tee, Reis oder Dosenkonserven zusammen, eine Kiste mit Hygieneartikeln und zudem weit über 200 Päckchen.