Da es die erste Sitzung nach der Sommerpause war, galt es bei der September-Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Aubing-Lochhausen-Langwied am vergangenen Mittwochabend im „Bayerischen Schnitzel- und Hendlhaus“ an der Neuaubinger Limesstraße eine zehneinhalb Seiten umfassende Tagesordnung abzuarbeiten. Hatten sich die beiden vorangegangenen Sitzungen jedoch noch bis weit nach 23 Uhr hingezogen – wahrscheinlich mit ein Grund, weshalb an der aktuellen Sitzung fast keine Bürger/innen teilnahmen – machte sich jetzt die gute Vorbereitung durch die Unterausschüsse bemerkbar, so dass der öffentliche Teil kurz nach 22 Uhr abgeschlossen werden konnte.
Insgesamt lagen bei der Sitzung auch 15 Neuanträge aus den Reihen der BA-Mitglieder vor: Einer hatte sich bereits erledigt, zwei wurden auf die nächste Sitzung vertagt, alle anderen jedoch einstimmig angenommen. Dagmar Mosch (Die Grünen) will, dass der „desolate“ Fahrradweg an der Bergsonstraße durch eine Neuasphaltierung wieder hergestellt wird; Sebastian Kriesel (CSU) bittet die Landeshauptstadt (LH) München darum, die Verkehrssituation für Fußgänger und Radfahrer am Kreuzungsbereich Altostraße und Marzellgasse südlich zu prüfen und Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen; außerdem fordert Kriesel im Namen der CSU-Fraktion, dass die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), dem Bezirksausschuss ein Konzept zur Erschließung der Wohn- und Gewerbegebiete in Freiham vorlegt.
Den aktuellen Stand zur Errichtung eines Naherholungsgebietes am Böhmer Weiher soll die LH München darstellen, außerdem sollen die Grünanlagen rund um den Weiher gereinigt werden, da der See und die umliegenden Wege vielen Bürgern zur Erholung diene, lautete ein Antrag von Sebastian Kriesel und Andreas Fürst (CSU); die zudem gemeinsam mit Barbara Kuhn (CSU) im nächsten Antrag um die Sanierung und Wiederherstellung der Verkehrssicherheit von Stützmauer und Absperrgitter an der Henschelstraße zur Bahnlinie München–Augsburg baten – sollte die Eigentumsfrage nicht geklärt werden können, müsse die LH München in Vorleistung gehen.
Für die CSU-Fraktion kamen drei Anträge von Jürgen Schrader: die bereits im vergangenen Jahr zugesagte Absenkung des Randsteins an der Wiesentfelser Straße, Einmündung zur Riesenburgstraße endlich umzusetzen; die ebenfalls zugesagte Erweiterung des Friedhofes Aubing und die Errichtung eines südlichen Zuganges anzugehen sowie die „künftigen Planungen des Friedhofes Aubing im Rahmen der Siedlungsmaßnahmen Freiham-Nord“ darzustellen; und drittens wurde die LH aufgefordert, noch mal „die Situation für Radfahrer an der Kreuzung Limesstraße Bodenseestraße zu prüfen und eventuell mögliche Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Außerdem wollen Angela Fürst und Sebastian Kriesel im Namen der CSU, dass der Grünzug im Bereich der Einhausung des Aubinger Tunnels aufgewertet wird; dazu machten sie auch gleich eine ganze Reihe von Vorschlägen.
Thomas Hampel (SPD) will mit seinem Antrag eine Änderung der Straßenbegrenzungslinie in der Kronwinkler Straße zwischen Kastelburg- und Bergsonstraße von derzeit acht Metern auf die erforderliche Breite erreichen, damit der dringend erforderliche Ausbau der Kronwinkler Straße nicht länger blockiert wird; und der Unterausschuss Soziales, Bildung, Sport und Kultur forderte quer durch alle Parteien eine Rücknahme der Streichung der (Dorf-)Ensembles Aubing, Langwied und Lochhausen aus der Denkmalliste, die vom Bayerischen landesamt für Denkmalpflege durchgeführt worden war.
Einige Antworten gab es gleich auf einen Antrag von Markus Wiese (CSU), der von der LH München wissen wollte, wie die „weiter vorgesehene Nutzung von Gut Freiham nach Verkauf des Schlosses an ein US-Unternehmen“ aussehen wird, insbesondere auch im Bezug auf den Schutz des Ensembles. Zu diesem Punkt hatte der BA-Vorsitzende Josef Assal (SPD) als Vertreter des neuen Schlossbesitzers „Forever Living Products“, Theodor Baumeister, eingeladen.
„Forever Living Products“ gehört zu den weltweit größten Herstellern von Aloe Vera Produkten, will in Schloss Freiham Büros installieren und dann die Deutsche Zentrale der Firma von Frankfurt nach München umsiedeln. Dazu wurde eigens die „Munich Freiham Castle GmbH“ gegründet, deren Beiratsvorsitzender Herr Baumeister ist. Schloss Freiham solle so restauriert werden, dass es ein historisches Schloss bleibe, versicherte Theodor Baumeister: „In Gut Freiham verändert sich durch uns nichts. Das Schloss soll von der äußeren Optik her im Originalzustand bleiben. Wir wollen nichts ‚verschlimmbessern’ und auch nichts ‚verkitschen’.“
Josef Assal bestätigte, dass auch die Stadt München das Schloss hätte kaufen können, aber „aus guten Gründen die Finger davon gelassen habe“, denn das Schloss sei wirklich ein „absoluter Sanierungsfall“. Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses 22 findet am Mittwoch, 15. Oktober, um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Bayerisches Schnitzel- und Hendlhaus” in Neuaubing (Limesstr. 63) statt.