In Sauerlach gibt es sie tatsächlich immer noch. Jene altruistischen Menschen, die rein ehrenamtlich einen mehr oder weniger Vollzeitjob übernehmen, ihre Freizeit und manchmal sogar ihre Familie hinten anstellen, um ihre Arbeitskraft der Gemeinde und ihren Bürgern zur Verfügung zu stellen.
Den Beweis dafür trat am 25. Januar bei der Sitzung des Gemeinderats Dagmar Ginthum an, die sich als zukünftige Leiterin der Sauerlacher Gemeindebücherei den Räten und Zuhörern präsentierte. Als eine von fünf Bewerbern hatte sich Ginthum bei der Gemeinde um die Position beworben.
Die 46-jährige Mutter zweier jugendlicher Kinder lebt seit 20 Jahren in Sauerlach und hat seit je her eine Affinität zu Büchern. Schon bei der Schließung der Sauerlacher Buchhandlung hatte sie erwogen, das Geschäft zu übernehmen, musste diesen Plan aber wieder verwerfen. Um so mehr freue sie sich nun auf die neue Herausforderung in der Bücherei, versicherte sie den Räten. »Ich fühle mich geehrt und bin stolz über das Vertrauen«, so Ginthum.
Die Suche nach einer Nachfolgerin für die bisherige Büchereileiterin Doris Zimmermann war notwendig geworden, nachdem Zimmermann schon im Sommer 2010 ihren Wunsch nach Rückzug aus der Leitungsposition angekündigt hatte. Aus persönlichen Gründen, »auch wenn es mir immer sehr viel Spaß gemacht hat«, versicherte Zimmermann. Doch bevor sie die Leitung endgültig niederlegt, will sie ihre Nachfolgerin erst einmal in aller Ruhe einarbeiten. Ein ganzes Jahr Zeit will sie sich dafür noch nehmen, erst 2012 wird sie sich endgültig aus dem Leitungsamt verabschieden und nur noch als normale Mitarbeiterin tätig sein.
Dagmar Ginthum ist dann nach Elfriede Bergold und Doris Zimmermann erst die dritte Leiterin in der 32-jährigen Erfolgsgeschichte der rein ehrenamtlich geführten Gemeindebücherei. Seit ihrer Gründung im Jahr 1979 konnte sich die Bücherei über stets wachsende Besucherzahlen freuen. Alleine im vergangenen Jahr wurden 165 neue Leser gewonnen, berichtete Zimmermann.
Derzeit stehen der Bücherei 27 ehrenamtliche Mitarbeiter an 107 Stunden pro Woche zur Verfügung. »Sie können sich ausrechnen, wie viele hauptamtliche Stellen das wären«, richtete sich Zimmermann an den Gemeinderat.
Neben den rund 41.000 Ausleihen im vergangenen Jahr betreuten die Ehrenamtlichen auch Ausstellungen, Lesungen, Führungen und Veranstaltungen für Kinder.
Dennoch hatte die Bücherei mit nur 19.000 Euro relativ geringe Ausgaben, denen zudem noch Einnahmen unter anderem durch Spenden, Flohmärkte und Gebühren in Höhe von 15.000 Euro gegenüber stehen.
A. Pietsch
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