Was ist das Schönste am Sommer? Jeder sagt da etwas anderes, der eine geht gerne an den See zum Baden, der andere liegt lieber in der Sonne, wieder andere genießen den Sommer im Süden und ich sage: Das Schönste im Sommer ist die Zwetschgenzeit.
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Egal ob als Kompott oder auf dem Datschi, richtig reife und süße Zwetschgen sind einfach unwiderstehlich! Das finden allerdings auch die Wespen. Denn Datschizeit ist auch Wespenzeit.
Die Wespenvölker erreichen im August ihre maximale Größe und kein offen stehen gelassenes Glas Saft ist vor ihnen sicher. Leider sind Wespen gerade im Saftglas nicht ganz ungefährlich, vor allem für Kinder. Trotzdem, auch die Wespen sind nützliche Tiere, die ihren festen Platz in der Nahrungskette haben. Und außerdem, ein paar der schwarz-gelben Insekten sind kein Grund panisch zu werden.
Ganz wichtig ist es im Umgang mit Wespen, hektische Bewegungen zu vermeiden. Die Kinder schützt man am besten mit der Verwendung von Strohhalmen und indem man den Kleinen nach dem Eisessen den Mund abputzt. Nicht zu empfehlen ist es, die Wespen wegzublasen, denn das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid ist für die Wespen ein Alarmsignal und sie werden aggressiv. Deshalb lieber mit ruhigen Bewegungen das Essen oder das Getränk abdecken und den Wespen ein wenig zusehen, denn trotz allem sind sie anmutige Flugkünstler und faszinierende Wesen.
Der Mensch sollte die Wespe nicht
als Feind betrachten und behandeln
Nebenbei bemerkt, Wespen fallen unter das Naturschutzgesetz. Das bedeutet auch, man darf ein Wespennest nicht einfach zerstören oder entfernen. Wenn ein Wespennest wirklich eine Gefahr darstellt sollte es von einem Fachmann entfernt und umgesiedelt werden, das kann zum Beispiel ein Imker sein.
Übrigens, besonders schützenswerte Wespen sind die Hornissen. Sie sind sehr imposante Tiere und da sie nichts Süßes essen kommt man am Kaffeetisch auch nicht so oft mit ihnen in Berührung. Im Gegenteil, sie sind der natürliche Feind der Wespen und Fliegen. Ein gut entwickeltes Hornissenvolk kann pro Tag etwa ein halbes Kilogramm Insekten erbeuten.
So sorgt die Natur selbst für den entsprechenden Ausgleich. Leider greifen wir Menschen, speziell mit der Landwirtschaft immer mehr in dieses Gleichgewicht ein. Und wenn wir den Insekten den Lebensraum zunehmend ausdünnen, schlägt sich dies letztendlich auch im Ertrag nieder, denn die Bestäubungsleistung der Bienen, Hummeln und auch Wespen nimmt dann ab. Und dann heißt es Abstriche machen beim Zwetschgendatschi und das wollen wir doch nicht.
Sollte Sie in diesen Tagen wirklich einmal eine Wespe stechen, so können Sie die Schwellung mit zerriebenen Spitzwegerich schnell in den Griff bekommen, denn wie so oft hat die Apotheke der Natur immer das richtige Mittel parat. Man muss nur wissen, was man wofür verwendet doch dieses Wissen gerät zunehmend in Vergessenheit.
Nicht so bei uns im altbayerischen Dorf! Kommenden Samstag, am Tag von Mariä Himmelfahrt besucht uns Sebastian Viellechner, weithin auch als Kräuter-Wastl bekannt. Er hält einen Vortrag über Heilkräuter und deren Wirkung, passend zur Kräuterweihe an diesem Feiertag. Besuchen Sie mich im Freilichtmuseum und tauchen Sie ein in das Landleben wie es einst war. Auf den Zwetschgendatschi müssen Sie natürlich auch nicht verzichten. Sie können sich bei uns im Biergarten vor unserem Wirtshaus mit hausgemachten Kuchen verwöhnen lassen oder unser selbst gebrautes Museumsbier genießen. Das Bierfuizl gegen die Wespen gibts auch dazu!