Seit Anfang 2018 nimmt das Kinderland Parsdorf, zusammen mit sechs weiteren Einrichtungen in den Landkreisen Ebersberg und Erding, an der zweiten Welle des bundesweiten Förderprogramms Sprachkitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)teil.
Bundestagsabgeordneter aus dem hiesigen Wahlkreis, besuchte vergangenen Freitag das Kinderhaus, um sich über die Umsetzung des Programms zu informieren.
Gleich zu Beginn fällt dem Abgeordneten Andreas Lenz auf: Im Kinderland Parsdorf werden überdurchschnittlich viele Kinder mit Migrationshintergrund betreut. Jasmin Girsig, Hausleitung, bestätigt dies: Achtzig Prozent der Kinder haben mindestens ein nicht-deutsches Elternteil, 21 Nationen sind hier vertreten. Daher ist Deutsch bei den wenigsten zu Hause die Hauptsprache. Umso wichtiger ist die Sprachförderung in der KiTa, um die Kinder auf den Schulbesuch vorzubereiten.
Die Kinder werden dafür jedoch nicht in Gruppen separiert oder nehmen an speziellen Übungseinheiten teil. Das Sprachkita-Programm zielt auf die sprachliche Begleitung des Alltags ab, von der alle Kinder ob mit oder ohne sprachliche Herausforderungen profitieren. Jeder kommunikativer Anlass wird genutzt, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Dazu gehören auch Plakate auf Augenhöhe der Kinder mit Fotos von Aktivitäten, die häufig auch ein Gesprächsanlass für Eltern-Kind-Gespräche sind.
Unterstützt und geschult wird das pädagogische Team von einer zusätzlichen Sprachkita-Fachkraft, die über die Fördermittel finanziert wird. Diese wiederum wird von einer Fachberatung für Sprachkitas angeleitet, die sogar im Kinderland selbst angesiedelt ist.
Das Programm lässt uns viel Freiraum, so dass wir in jeder Einrichtung, die an dem Sprachkita-Projekt teilnimmt, individuell abgestimmte Angebote machen können. Wir sind auch sehr zufrieden mit den vom Bund angebotenen Fortbildungen und Programm-Materialien, sagt Nina Bergs, Fachberatung für Sprachkitas. Viele Gründe, um bei dem Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz dafür zu werben, das Programm über 2020 hinaus laufen zu lassen. Dieser konnte berichten, dass zumindest schon Gespräche in diese Richtung stattfinden würden.
Nach einer Hausführung nahm sich Andreas Lenz noch Zeit, sich über die Wünsche, Sorgen und Nöte von Träger und Pädagogen zu informieren. Die Gesprächsrunde war sich einig, dass dringend etwas hinsichtlich der Erzieherausbildung getan werden muss. Ebenso wurde die besondere Situation der Träger im Speckgürtel von München angesprochen sowie sich über den Entwurf des Gute-Kita-Gesetzes ausgetauscht.
Sowohl dem Träger als auch den Pädagogen sei eine qualitativ gute Betreuung am wichtigsten. Andreas Lenz versprach, diese Rückmeldungen mit nach Berlin zu nehmen.
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