Der Vorstand des Flößer-Kulturvereins München-Thalkirchen lädt für Sonntag, 13. Januar, um 14 Uhr, ein ins Üblacker-Häusl (Preysingstraße 58). Der stellvertretende Vorsitzende Klaus Wagner führt dort durch die Ausstellung "Kampf der Demokraten am Vorabend der Revolution. Bemühungen um eine Verfassungsreform 1917/18 zur Herstellung einer parlamentarischen Monarchie im Königreich Bayern."
Bedingt durch die „Burgfriedenspolitik“ wurden auch in Bayern Forderungen der Sozialdemokratie zu einer Verfassungsreform für die Einführung einer zeitgemäßen Demokratie zurückgestellt. Doch als der Erste Weltkrieg wider Erwarten immer länger dauerte, sich in der Heimat Hunger, Not und Kriegsmüdigkeit breit machten und an der Front die Erschöpfung von Mensch und Material den Ruf nach einem Separatfrieden lauter werden ließen, fassten die SPD-Abgeordneten Erhard Auer und Max Süßheim in den Jahren 1917 und 1918 entgegen der Burgfriedenspolitik den Mut, zusammen mit ihrer Fraktion die heute weitgehend unbekannten Anträge zur Einführung einer parlamentarischen Monarchie in den Landtag einzubringen.
Die Ausstellung zeigt das spannende politische Ringen der Parlamentarier gegen den anfänglichen Widerstand des Königs, der Reichsrätekammer und der stärksten Partei in der Abgeordnetenkammer, dem Zentrum, schließlich aber auch der „Wettlauf“ von Auer und Süßheim gegen Kurt Eisner und seine Revolution, die nur um wenige Tage die Vollendung einer modernen Demokratie auf parlamentarischem Wege verhinderte. Die Freunde Haidhausens präsentieren die Ausstellung derzeit im Rahmen des Programms "1918|2018 Was ist Demokratie" des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Treffpunkt für die Führung ist im Üblacker-Häusl. Nach der Führung sind in einem Haidhauser Café Tische zu einem geselligen Beieinandersein reserviert. Der Eintritt und die Führung sind kostenlos. Interessenten werden gebeten, sich bis Donnerstag, 10. Januar, per Mail an drklauswagner@gmx.de oder unter Telefon 0171/5102260 anzumelden. Die Ausstellung ist bis 10. März im Üblacker-Häusl zu sehen.