Was passiert mit dem Weiße-Rose-Zaun?

Werner Thiel hat seinen Plan der Schulen als "Zaunpaten" kürzlich auf dem Ostermarsch vorgestellt. (Foto: privat)
Werner Thiel hat seinen Plan der Schulen als "Zaunpaten" kürzlich auf dem Ostermarsch vorgestellt. (Foto: privat)
Werner Thiel hat seinen Plan der Schulen als "Zaunpaten" kürzlich auf dem Ostermarsch vorgestellt. (Foto: privat)
Werner Thiel hat seinen Plan der Schulen als "Zaunpaten" kürzlich auf dem Ostermarsch vorgestellt. (Foto: privat)
Werner Thiel hat seinen Plan der Schulen als "Zaunpaten" kürzlich auf dem Ostermarsch vorgestellt. (Foto: privat)

Sophie Scholl, Hans Scholl oder Alexander Schmorell sind als Mitglieder der Widerstandsbewegung "Weiße Rose" unvergessen, werden aber meist im Zusammenhang mit ihrem Tod genannt. Ein Foto, das im Sommer 1942 am Münchner Ostbahnhof entstanden ist, zeigt jedoch eine fröhliche Sophie Scholl, die ihren Bruder und dessen Kommilitonen zum Einsatz an der Ostfront verabschiedet. Das Bild zeigt auch einen Metallzaun, der noch heute an dem privaten Grundstück in der Orleansstraße steht.
Werner Thiel, ein Politikwissenschaftler aus dem Münsterland, ist während seiner Zeit in München im Jahr 2003 auf den Zaun am Ostbahnhof und seine besondere Geschichte gestoßen. Seit langem setzt er sich für einen Gedenkort an dieser Stelle ein. Durch das betreffende Foto von Jürgen Wittgenstein existiere ein visueller Bezug zwischen dem Ort und den Widerstandkämpfern. 2013 war hier tatsächlich nach zähem Ringen eine Erinnerungstafel angebracht, drei Jahre später aber wieder entfernt worden. Die Tafel war beschädigt und entsprach nicht mehr der Würde des Erinnerungsgedankens. Ob hier ein offizieller Gedenkort entsteht, ist unklar, da das Gelände auf Sicht bebaut werden soll. Der Zaun müsste dann wohl weichen.

Auf dem Ostermarsch in München hat Werner Thiel kürzlich dafür geworben, die einzelnen Elemente des Zauns weiter zu nutzen. "Die Idee wurde mit viel Sympathie und Wohlwollen aufgenommen", lautet sein Resümee. Geht es nach Thiels Plan, sollten alle etwa 160 Zaunelemente eingelagert werden. Schulen, die im Namen die Weiße Rose oder die Geschwister Scholl tragen, nach Sophie Scholl, Hans Scholl oder anderen Aktiven der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" benannt sind, sollen damit die Möglichkeit bekommen, ein Zaunelement zu erhalten, um dieses für ihre Gedenkarbeit zu nutzen.
"Dadurch wäre der Weiße-Rose-Zaun zwar leider an der Orleansstraße verschwunden", erläutert Thiel. "Er würde aber für die Gedenkarbeit weiterhin genutzt - und vermutlich besser als heute." Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) will den Zauns ebenfalls erhalten und unterstützt Thiels Forderung nach einem Gedenkort in der Orleansstraße. Auch der Bauherr hat sich demgegenüber in der Vergangenheit aufgeschlossen gezeigt.

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