Die Entscheidung ist gefallen ‒ oder auch nicht: Bei der Wahl zum Münchner Oberbürgermeister müssen Amtsinhaber Dieter Reiter (SPD) und Kristina Frank (CSU) in die Stichwahl, die Katrin Habenschaden (Grüne) wiederum knapp verpasst hat. Bemerkenswert: In jedem der 25 Münchner Stadtbezirke lag nach dem vorläufigen Stand der Auszählung Reiter vorne, in den Bezirken rechts der Isar war es mehr oder weniger deutlich.
Ginge es nur nach den Wählern im Stadtbezirk 16 (Ramersdorf-Perlach) hätte Reiter nicht in die Stichwahl gemusst: Hier holte der amtierende Rathauschef stolze 51,5 Prozent. Frank kam auf 21,4 Prozent, Habenschaden nur auf 15,7 Prozent. Verhältnismäßig gut schnitt hier auch der AfD-Kandidat Wolfgang Wiehle mit 3,8 Prozent ab. Auch in Berg am Laim (Bezirk 14) holte Reiter mit 50,9 Prozent die absolute Mehrheit der Stimmen.
Kristina Frank war in Bogenhausen (Bezirk 13) besonders stark ‒ sie bekam hier 28,8 Prozent und damit über 11 Prozent mehr als Katrin Habenschaden (17,1 Prozent). Reiter bekam "nur" 44,6 Prozent, immerhin über drei Prozent weniger als im gesamten Stadtgebiet.
In Au-Haidhausen (Bezirk 5) hätte es Habenschaden klar in die Stichwahl geschafft. Die Grünen-Kandidatin kommt hier auf 28,9 Prozent, Kristina Frank nur auf 14,7 Prozent. Dieter Reiter überzeugte 47,8 Prozent der Wähler. Ähnlich sieht das Bild in Bezirk 17 (Obergiesing-Fasangarten) aus, wo 49,0 Prozent der Wähler für Reiter stimmten, 23,6 Prozent für Habenschaden und 15,6 Prozent für Frank. Auch in Untergiesing-Harlaching (Bezirk 18) lag Katrin Habenschaden (22,8 Prozent) vor Kristina Frank (20,2 Prozent). Dieter Reiter gewann hier 47.5 Prozent der Stimmen.