Anlässlich des Abschlusses der Sanierungsarbeiten an der Englschalkinger Kirche St. Nikolaus feiert der Münchner Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg am Freitag, 6. Dezember - dem Nikolaustag, also dem Patrozinium der Kirche - um 17 Uhr einen Gottesdienst mit Glockenweihe. Die Messe findet im Hof der Familie Bauer (Waffenschmiedstraße 14) statt, gleich gegenüber dem Kircherl. Anschließend lädt die Pfarrgemeinde zu einem Dankesfest für die vielen Unterstützer zur Sanierung des Nikolauskircherls ein.
Der kleine spätromanische Bau, im historischen und heute als Ensemble geschützten Ortskern von Englschalking gelegen, stammt aus dem 14. Jahrhundert. St. Nikolaus gehört damit zu den ältesten Kirchen Münchens. Die markante Sonnenuhr auf dem Dachreiter scheint das kleine Kircherl lächeln zu lassen. Jedoch musste das Bauwerk von Ende 2022 bis Juni 2024 gesperrt werden, da es akut einsturzgefährdet war.
Seither wurde die Sanierung des Dachstuhls über Kirchenschiff und Chor, des Dachreiters und auch die Neueindeckung des Dachreiters umgesetzt. Dieser Teil der Maßnahme beinhaltete zudem die Aufmauerung von Teilen des Dachreiters. Die Aufmauerung sei durch eine falsche Aufhängung der Glocke in der Vergangenheit und dadurch entstandene statische Schäden notwendig geworden, teilt die zuständige Pfarrei St. Emmeram mit. Während der Sanierungsarbeiten zeigte sich, dass die alte Glocke gerissen ist und nicht mehr verwendet werden kann. Sie steht inzwischen im Kirchenraum.
Die Kosten für die Sanierungsarbeiten belaufen sich auf insgesamt rund 350.000 Euro. Davon spendeten 239.300 Euro Pfarreimitglieder und Freunde des Nikolauskircherls. Von der Bayerischen Landesstiftung und vom Bezirk Oberbayern hat die Pfarrei Zuschüsse in Höhe von 28.600 Euro erhalten. Außerdem unterstützten sie Stiftungen mit Geldern in Höhe von 110.700 Euro. Die Familien der Mitglieder des Spendenausschusses haben sich zusammengetan und eine neue Glocke gestiftet.
Immer donnerstags um 18.30 Uhr findet im Nikolauskircherl nun wieder eine Heilige Messe statt. Am Sonntag, 22. Dezember, wird dort um 19 Uhr „das geistliche Lied gedeutet und gesungen”, wie die Pfarrei St. Emmeram ankündigt.