Das Ehrengrab der Geschwister Scholl auf dem Friedhof am Perlacher Forst wird aktuell neu gestaltet. Die bisher gepflanzten Bodendecker werden durch eine speziell gezüchtete weiße Rose mit dem Namen „Hans Scholl“ ersetzt. Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Die Grabstätten der Weißen Rose werden von vielen Menschen besucht. Sie legen dort immer wieder Bilder, Kerzen, Steine und Rosen ab. Mit der Neugestaltung reagiert die Stadt München auf den wiederholt geäußerten Wunsch vieler Bürger, das Ehrengrab etwas schmuckvoller zu gestalten.“
Die ursprüngliche Gestaltung der Grabanlage geht auf den berühmten Designer Otl Aicher zurück, den Schwager von Hans und Sophie Scholl. Sie ist bewusst schlicht mit schmalen, hohen Kreuzen und quadratischen Bodenplatten angelegt. Dazu war das Ehrengrab lediglich mit einfachen Bodendeckern bepflanzt. Mit der Neugestaltung haben die Städtischen Friedhöfe München im Oktober begonnen. Der bisher gepflanzte Bodendecker, der Kletter-Spindelstrauch „Euonymus fortunei“, wird nun durch die weiß leuchtende, ungefüllte Strauchrose „Hans Scholl“ ersetzt. Als Kontrast zu den weißen Rosen werden die beiden Begleitstauden Salvia Nemerosa, „Mainacht“, und Nepeta Racemosa, „Odeur Citron“, gepflanzt.
Leider konnten die Vorbereitungsarbeiten nicht rechtzeitig vor Allerheiligen fertiggestellt werden, so dass sich das Ehrengrab in keinem vorzeigbaren Zustand befand. Die Städtischen Friedhöfe München haben sich deshalb dazu entschlossen, die laufenden Baumaßnahmen solange mit einem Sichtschutz zu versehen, bis die Arbeiten abgeschlossen sind und sich das Ehrengrab wieder in einem entsprechend würdevollen und vorzeigbaren Zustand präsentiert.
Ehrengräber, wie zum Beispiel die Grabstätte der Geschwister Scholl auf dem Friedhof am Perlacher Forst, werden regelmäßig durch die Landeshauptstadt München gepflegt. Für ein Ehrengrab übernimmt die Landeshauptstadt die Grabgebühren, stellt ein Grabmal auf, unterhält dieses und sorgt dafür, dass die Grabstätte gärtnerisch gestaltet und gepflegt wird. Allerdings kann in einem Ehrengrab nur die zu ehrende Person und deren Ehegatte bzw. dessen Ehegattin beigesetzt werden. Aktuell unterhält die Landeshauptstadt über 90 Ehrengräber.