Das Geothermiekraftwerk in Freiham läuft bereits seit etwa sieben Jahren. Seitdem liefert es Wärme an das Münchner Fernwärmenetz. Für das Bebauungsplangebiet Freiham mit seinen vielen Gebäuden besteht sogar ein Anschlusszwang. Dem Bezirksausschuss 22 ist das zuwenig. Schließlich besteht das Stadtviertel nicht nur aus Freiham. Das Gremium hat einen Antrag der CSU und FDP unterstützt und an die Stadt weitergeleitet. Darin wird gefordert, dass im Stadtbezirk 22 noch mehr Haushalte an diese umweltfreundliche Wärmequelle angeschlossen werden.
Die Geothermieangebote im 22. Stadtbezirk sollen weiter ausgebaut werden, das forderten Sebastian Kriesel, Manfred Spannagl und Christian Stockmann von der CSU-Fraktion des Aubinger Bezirksausschusses in einem Antrag. Die umweltfreundliche Wärmequelle „gehört zwar nicht zu den günstigsten Heizmöglichkeiten, ist dafür aber klimafreundlich und unbegrenzt vorrätig“, heißt es in dem Antrag, der kürzlich im BA 22 behandelt wurde. Da die Stadtwerke München im Viertel das riesige Geothermiekraftwerk betreiben, sollten auch mehr Aubinger davon profitieren können und das Angebot für die Nachbarschaft ausgebaut werden. Vor allem die benachbarten Gebäude in der Bodenseestraße zwischen Freiham und Pasing und die Dorniersiedlung sollten vorrangig angeschlossen werden. „Diese haben bisher keine Anschlussmöglichkeiten“, bedauern die Antragssteller. Außerdem fordert der Bezirksausschuss, dass die Aubinger darüber informiert werden sollen, „wo sich neue Anschlussgebiete befinden und zu welchen Zeiträumen diese geplant sind“. Dem Bezirksausschuss 22 soll darüber hinaus mitgeteilt werden, in welchen Ausbaustufen und wann weitere Anschlussmöglichkeiten geschaffen werden.
Bei der Geothermie wird die natürliche Wärme, die in der Erde gespeichert ist, genutzt. Vor allem die Tiefengeothermie, bei der die Erdwärme aus hunderten Metern Tiefe gefördert wird, kann ganze Stadtviertel mit Wärme oder Strom versorgen. Seit Herbst 2016 wird in Freiham das heiße Wasser aus rund 2.500 Metern hochgepumpt und die gewonnene Wärme über Wärmetauscher in das Münchner Fernwärmenetz eingespeist. Die dabei entzogene Energie wird auf das Fernwärmenetz übertragen, das abgekühlte Wasser über Injektionsbohrungen wieder zurückgeführt.
Das Geothermiekraftwerk in Freiham mit seinem Gittersegel hat sich längst zu einer weithin sichtbaren Landmarke entwickelt Dabei ist die Hülle aus Trapezblech ein architektonisches Designelement ohne wesentliche Funktion. Dahinter befinden sich lediglich die Kamine der Anlage. Die Probebohrungen der Stadtwerke München fanden 2015 statt. Es konnte 90 Grad heißes Wasser gefördert werden, mehr als erwartet. Diese Ergebnisse markierten den Start der Geothermienutzung in Freiham. Das Kraftwerk kann übrigens regelmäßig in Führungen besichtigt werden.