Es ist zwar das „Gedächtnis“ Aubings, das Aubinger Archiv hat allerdings seine Archiv-Räume in Puchheim. Beim Tag der Archive konnten sich die Besucher auf eine Zeitreise durch die Geschichte Aubings begeben, die im Archiv in Akten, digital, auf Fotos, Dokumenten und in Büchern aufbewahrt wird. Dabei haben sie Antworten auf Fragen wie „wie werden Unterlagen aufbewahrt?“, „wie kann man nach Familienunterlagen recherchieren?“ oder „wie sah es in Aubing früher aus?“ bekommen. Das Archiv selbst gibt es bereits seit 30 Jahren.
Bei der Einladung zum Tag der Archive wurden Archive als „Gedächtnis der Gesellschaft“ bezeichnet. Sie seien „Fundament zukünftiger Erinnerung“, denn jede Generation müsse sich aus historischen Dokumenten aufs Neue ihr Bild von der Vergangenheit machen. Im Aubinger Archiv reichen die Regale mit Dokumenten, Fotos, Landkarten und Filmen zur Aubinger Stadtteil-Geschichte bis unter die Decke.
In einem der Räume steht der große Scanner, der Unterlagen bis zur Größe DIN A 1 scannen kann. Er wurde auch mit Mitteln des Bezirksausschusses 22 angeschafft. Hier können deswegen andere Aubinger Vereine ihre historischen Unterlagen scannen und digitalisieren lassen und gleich eine Kopie davon in das Archiv geben. „Dieses Angebot könnte noch viel mehr genutzt werden“, so Martina Krämer. Das Archiv selbst ist nach Voranmeldung für alle Bürger offen, die historische Unterlagen für Forschungsarbeiten oder private Recherchen benötigen. Ein besonderer Schatz sind die hunderten von Fotos, die fein säuberlich geordnet in Hängemappen sortiert sind. Da sieht man Gebäude, die längst abgerissen wurden oder den letzten Aubinger Nachtwächter Josef Scheibenbogen, Feldarbeit mit Ochsengespann, ein Dampfmobil. Es gibt sogar eine Sammlung von Sterbebildern.
Vor 30 Jahren wurde das Aubinger Archiv gegründet. Ziel ist die „Pflege und Förderung des heimatlichen Kulturguts unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte Aubings“. Dabei werden nicht nur Unterlagen gesammelt und archiviert, sondern auch Bücher und Broschüren zu Themen wie „Kreuze in Aubing“, „Aubinger Persönlichkeiten“, „das Ende der Gemeinde Aubing“ oder „Aubing im Ersten Weltkrieg“ herausgegeben. Anfangs wurden die Unterlagen in den privaten Kellerräumen des verstorbenen Gründungsmitglied Rudolf Forster gelagert. 2006 wurden die Räume bei einem Wasserschaden überschwemmt. Die Materialien mussten bei einer Spezialfirma in der Nähe von Hamburg gefriergetrocknet werden, heißt es in einem kleinen Buch, das Rudolf Forster verfasst hatte.
Wer an diesem Nachmittag Lust bekommen hat, im Archiv mitzumachen, ist herzlich willkommen. So werden beispielsweise Freiwillige gesucht, die bei der Digitalisierung des Fundus mithelfen.
Die nächste Veranstaltung des Aubinger Archivs findet am Freitag, 3. Mai, um 19 Uhr, im Alten- und Service-Zentrum Aubing, Am Aubinger Wasserturm 30, statt. Dann stellt der stellvertretende Vorsitzende des Archivs, Peter Malter, sein Buch zur Geschichte der Sozialdemokraten in Aubing-Neuaubing vor.