„Was bedeutet eigentlich Courage?” Dieser Frage wollen die Schüler und Lehrer der Montessori-Schule in Großhadern in Zukunft gemeinsam nachgehen.
Den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage” bekam jetzt die Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein verliehen. Das Projekt ermöglicht es Schülern und Lehrern, das soziale Klima an ihrer Schule mitzugestalten. Bundesweit sind über 1.270 pädagogische Einrichtungen Teil des damit größten Schulnetzwerks Deutschlands. Die Initiative unterstützt pädagogische Einrichtungen, die sich offen gegen jede Form der Diskriminierung wenden und ein respektvolles Miteinander fördern wollen. Den Titel kann jede Schule erwerben, die sich mit mindestens 70 Prozent der Unterschriften aller Schüler und Lehrer dazu verpflichtet, aktiv gegen Rassismus vorzugehen. An der Schule in Großhadern gaben knapp 100 Prozent dem Projekt ihre Stimme.
Die Entscheidung, sich bewusst füreinander stark zu machen, reflektiert das pädagogische Leitbild der Montessori-Schule, die seit jeher das soziale Bild Münchens prägt. Bereits seit 1968 ist es das Ziel der Einrichtung, die Rechte aller Menschen auf Teilhabe, Gleichbehandlung und Selbstbestimmung zu fördern. Mit der Verpflichtung als „Schule gegen Rassismus“ bekräftigt die BIldungssätte aufs Neue ihr Engagement für Vielfalt und Inklusion. „Ich finde das Label 'Schule ohne Rassismus' sehr schön und bin stolz darauf, an einer Schule zu sein, die nein zu Mobbing sagt“, freut sich Schulleiter Heribert Riedhammer.
Bereits seit zwei Jahren arbeitet die Montessori-Schule an der Aufnahme in das Netzwerk. Die Umsetzung scheiterte jedoch lange daran, einen prominenten Paten für das Projekt zu finden. Letztlich war es der ehemalige Schüler Alex, der Otto Waalkes als Paten gewinnen konnte und somit die Aktion ermöglichte. Obwohl der Komiker nicht persönlich an der Verleihung teilnahm, dankte er dem Schüler per Videobotschaft für sein Engagement und versprach, die Schule im Frühjahr nächsten Jahres zu besuchen. „Versprochen ist gehalten“, versicherte er den strahlenden Schülern.
An der Verleihung nahm neben der Regierungsreferentin Martina Löschberger auch Dr. Suzan Kozak vom Pädagogischen Institut München Teil. Als Regionalkoordinatorin des Projekts „Schule gegen Rassismus“ in Oberbayern überreichte sie Heribert Riedhammer feierlich die Urkunde.
Zum Höhepunkt des Festaktes wurde ein Schild mit der Aufschrift „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ enthüllt, das von nun an die Verpflichtung der Schule zu einem demokratischen und friedlichen Miteinander verkündet. „Die Schüler sollen jeden Morgen stolz sein, wenn sie das Schild sehen“, wünscht sich der Schulleiter für die Zukunft.
MIt dem Titel „Schule gegen Rassismus” verpflichteten sich Schüler und Lehrer, regelmäßig Projekte zum Thema Vielfalt und Inklusion abzuhalten. Damit sollen die Kinder ermutigt werden, selbstbewusst für ein faires Miteinander einzustehen.
„Courage“, erklärt Heribert Riedhammer seinen Schülern, „das bedeutet, den Mut haben, nein zu sagen. Nein zu Hänseleien, nein zu Ausgrenzung, nein zu Mobbing.“