Veröffentlicht am 16.06.2023 12:01

„Kinder stehen an erster Stelle”


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Ein guter Tag für die Kinder, ein schlechter für die Täter: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Karin Baumüller-Söder, Königin Silvia von Schweden, Prof. Volker Mall (Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München), Justizminister Georg Eisenreich und Familienministerin Ulrike Scharf (vorne von links) eröffneten das Childhood-Haus. (Foto: job)
Ein guter Tag für die Kinder, ein schlechter für die Täter: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Karin Baumüller-Söder, Königin Silvia von Schweden, Prof. Volker Mall (Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München), Justizminister Georg Eisenreich und Familienministerin Ulrike Scharf (vorne von links) eröffneten das Childhood-Haus. (Foto: job)
Ein guter Tag für die Kinder, ein schlechter für die Täter: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Karin Baumüller-Söder, Königin Silvia von Schweden, Prof. Volker Mall (Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München), Justizminister Georg Eisenreich und Familienministerin Ulrike Scharf (vorne von links) eröffneten das Childhood-Haus. (Foto: job)
Ein guter Tag für die Kinder, ein schlechter für die Täter: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Karin Baumüller-Söder, Königin Silvia von Schweden, Prof. Volker Mall (Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München), Justizminister Georg Eisenreich und Familienministerin Ulrike Scharf (vorne von links) eröffneten das Childhood-Haus. (Foto: job)
Ein guter Tag für die Kinder, ein schlechter für die Täter: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Karin Baumüller-Söder, Königin Silvia von Schweden, Prof. Volker Mall (Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München), Justizminister Georg Eisenreich und Familienministerin Ulrike Scharf (vorne von links) eröffneten das Childhood-Haus. (Foto: job)

„Jedes Kind hat das Recht, frei von Gewalt aufzuwachsen!” Diese Selbstverständlichkeit unterstrich die schwedische Königin Silvia bei der Eröffnung des Childhood-Hauses in Hadern. Es ist Teil des neuen kbo-Kinderzentrums in der Heiglhofstraße und ist eine ambulante, interdisziplinäre und vor allem kinderfreundliche Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die Opfer oder Zeugen von Gewalt wurden.
Die World Childhood Foundation wurde 1999 von Königin Silvia gegründet, um das Recht der Kinder auf eine sichere und liebevolle Kindheit zu schützen und die Lebensbedingungen derjenigen Kinder zu verbessern, die sexuellem Missbrauch und Gewalt ausgesetzt sind. Die neue Anlaufstelle in Hadern ist das neunte deutsche Childhood-Haus und das erste in Bayern. In einem geschütztem Umfeld sollen die Kinder und Jugendlichen ihre schlimmen Erlebnisse verarbeiten können.

In jeder Klasse ein oder zwei Kinder

„Mein sehnlichster Wunsch ist, dass der Tag kommen wird, an dem es die Stiftung nicht mehr braucht, weil unsere Kinder frei von Gewalt und Missbrauch aufwachsen können”, sagte die Königin. Allein in Deutschland seien indes rund eine Million Kinder und Jugendliche davon betroffen, verwies sie auf Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO: „Das bedeutet: In jedem Klassenzimmer sitzen im Schnitt ein bis zwei betroffene Kinder.”
„Es gibt noch viel zu tun”, so Königin Silvia, „die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden.”

Viele Partner arbeiten zusammen

Das Childhood-Haus ist ein gemeinsames Modellprojekt von Amtsgericht, Polizei und kbo-Kinderzentrum und nutzt die Zusammenarbeit mit Partnern wie Jugendhilfe und Kinderschutzambulanz. Kindgerechte Vernehmungen, medizinische und forensische Untersuchungen, psychologische und sozialpädagogische Begleitung durch das kbo-Kinderzentrum sowie die psychologische Einschätzung durch das Heckscher Klinikum der kbo sind hier unter einem Dach möglich. So soll eine bestmögliche Aufklärung der Hintergründe von Gewalt erreicht werden; gleichzeitig werden Belastungen für die Betroffenen minimiert und Retraumatisierungen vermieden. Vernehmungen können audiovisuell erfolgen; Betroffene und Beschuldigte sind räumlich vollständig getrennt.

„Wir stehen an der Seite der Kinder”

Die Kinder finden im Childhood-Haus Ruhe, Schutz, Geborgenheit und Sicherheit, erläuterte Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf das Konzept. „Wir stehen zu 100 Prozent an der Seite der Kinder. Das geschützte Großwerden ist nicht verhandelbar!”, unterstrich sie. Das Childhood-Haus sei ein Ort, an dem Kinder an erster Stelle stehen. „Der Schutz der Kinder ist die wichtigste Aufgabe des Staates”, ergänzte Justizminister Georg Eisenreich, „mein besonderer Dank gilt der Schirmherrin Königin Silvia von Schweden, die unermüdlich für die Rechte von Kindern kämpft und diesem Thema Schub gibt!”

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