Der NordOstKultur-Verein lädt für Freitag, 12. Juli, ein zu einem zweistündigen Stadtteilspaziergang mit Roland Krack. Es geht um 100 Jahre Wohnbauentwicklung im Stadtteil - von der Nobelvilla um 1910 über die Häuser der 1920-er Jahre, die Sozialbauten um 1930, die Parkstadt 1950 bis zu den Residenzen der Gegenwart.
Alle Stilrichtungen des 20. Jahrhundert sind auf der kurzen Strecke über die Prinzregentenstraße und Mühlbaurstraße bis in die Parkstadt vertreten - vom Historismus und dem Jugendstil über den malerischen Städtebau und der Neuen Sachlichkeit bis zur Moderne. Auf den Flächen ehemaliger Ziegeleien vergrößerte sich München zusehends. Zunächst bauten reiche Bürger hier ihre Villen. Um 1900 entstanden großbürgerliche Mietshäuser mit teilweise hochherrschaftlichen Zehn-Zimmer-Wohnungen. Die „Terraingesellschaften”, die das Villenviertel südlich der Sternwarte entwickelten, stellten Kapital und Grund für ein Wagner-Theater am Prinzregentenplatz zur Hebung der Wohnqualität bereit. In den 1920- und 1930-er Jahren übernahmen Baugenossenschaften und die städtische Wohnbaugesellschaft Heimag das Bauen für weniger betuchte Bürger.
In der Zeit der Wohnungsnot nach 1950 entstanden an der damaligen Äußeren Prinzregentenstraße weitere günstige Wohnungen. Am östlichen Rand Bogenhausens baute die „Neue Heimat” eine Großsiedlung die Parkstadt Bogenhausen mit 2000 Wohnungen und den ersten Hochhäusern Münchens. Sie hatten bis zu 14 Stockwerke und waren eine Sensation sowie ein Ausflugsziel.
Der Weg führt über Prinzregentenplatz, Prinzregentenstraße, Wilhelm-Tell-Straße, Zaubzerstraße, Mühlbaurstraße, Beetzstraße, Delpstraße, Böhmerwaldplatz, Buschingstraße und Gotthelfstraße. Treffpunkt ist um 14 Uhr direkt am Prinzregentenplatz, beim Brunnen. Eine Anmeldung ist dafür nicht nötig, Nicht-Mitglieder des NordOstKultur-Vereins zahlen 5 Euro.