Beim Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft” lernen bayerische Schüler in mehr als 2.500 Klassen mit Notebooks und Tablets in einer 1:1-Ausstattung, das heißt, jeder Schüler hat ein ein Tablet oder einen Laptop zur Verfügung. Mit dabei ist die Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-Straße. Ministerpräsident Markus Söder und Kultusministerin Anna Stolz haben kürzlich diese „Tablet-Klasse” besucht.
Die Schüler der dortigen 5. und 8. Klassen haben eigene, staatlich bezuschusste Notebooks oder Tablets, die sie sowohl im Unterricht einsetzen als auch für Hausaufgaben nutzen können. Am Pilotversuch sind insgesamt 350 Schulen in ganz Bayern beteiligt.
Für den Versuch sind in diesem Schuljahr 16,25 Millionen Euro in Bayern veranschlagt. „Bayern ist Bildungsland: Bei uns sollen alle Kinder beste Chancen haben. Dafür setzen wir auf Digitalisierung und gute Lehrkräfte. Die neue PISA-Studie zeigt, dass wir uns noch stärker auf das Wesentliche konzentrieren müssen: Mehr Rechnen, Schreiben und Lesen, als die Kinder mit Gendern und anderem zu überfrachten. Dafür setzt Bayern auf verpflichtende Sprachtests, Verstärkung von Deutschklassen, mehr Lehrkräfte, bessere Bezahlung und natürlich Tablets zur Unterstützung des Unterrichts”, sagte Ministerpräsident Markus Söder.
„Die digitale Welt ist längst Realität und hierfür müssen wir unsere Kinder und Jugendlichen auch in der Schule fit machen. Deshalb ist es unser Ziel, dass jede Schülerin und jeder Schüler an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen mit einem eigenen digitalen, staatlich bezuschussten Arbeitsgerät lernen und arbeiten kann. Ich will, dass unsere Schülerinnen und Schüler aktiv und reflektiert mit digitalen Werkzeugen umgehen und lernen können. Dafür brauchen wir auch kompetente Lehrkräfte. Diese sind der Schlüssel für eine gute Medienerziehung und guten digitalen Unterricht. Unsere Pilotschulen sind Aushängeschilder für die Digitalisierung im Freistaat. Von den Erfahrungen, die dort gesammelt werden, sollen künftig alle Schulen profitieren”, betonte Kultusministerin Anna Stolz.
Das effektive Lernen mit mobilen Geräten in Schülerhand bedarf einer funktionierenden IT-Infrastruktur an den Schulen. Es wurden bereits 75.000 digitale Klassenzimmer geschaffen, das heißt, diese Unterrichtsräume verfügen mindestens über einen PC, einen Beamer, eine Dokumentenkamera (dient unter anderem als digitaler Ersatz für den Tageslichtprojektor, Anm. d. Red.) und Internetzugang. Aktuell stehen 870.000 Computer, darunter rund 600.000 Laptops und Tablets für Schüler sowie für Lehrkräfte zur Verfügung. Seit dem vergangenen Schuljahr bekommen zudem alle Lehramtsanwärter, Studienreferendare sowie ihre Seminarlehrkräfte ein Ausbildungstablet aus Landesmitteln gestellt (insgesamt weitere 13.000 Geräte). Außerdem haben 99 Prozent aller Schulen schnelles Internet. Zur Unterstützung der einzelnen Schulen in medienpädagogischen und informationstechnischen Belangen stehen für die „Beratung digitale Bildung in Bayern” mehr als 170 hochqualifizierte Berater bereit.
Weitere Informationen zum Pilotversuch finden Interessierte auf der Homepage des Kultusministerium unter der Adresse www.km.bayern.de/schule-digital/pilotversuch-digitale-schule-der-zukunft.html
Das Kultusministerium begründet den Einsatz digitaler Medien in der Schule unter anderem so: „Der Einsatz digitaler Werkzeuge im Unterricht soll die ... Schüler beim Lernen unterstützen und sie fit im Umgang mit digitalen Medien machen, um sie auf die digitale Kommunikationsgesellschaft vorzubereiten.” Und weiter: „Fachliche Lernprozesse müssen so gestaltet werden, dass sie auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten.” Es sollen dadurch „realitätsnahe Lernsituationen” geschaffen werden.