Dieses Obst is(s)t für alle
Was lange währt, wird endlich grün, so könnte man die Geschichte der Streuobstwiese, die jetzt von der Gemeinde Putzbrunn eingeweiht wurde, zusammenfassen. Schon vor zehn Jahren wurde bei der Erstellung des Ortsleitbildes beschlossen, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen. Mit der Wiese hinter dem Waldfriedhof, am Niedweg, wurde nun ein solches Grundstück gefunden und das lang ersehnte und geplante Vorhaben in die Tat umgesetzt. Erfahrung gesammelt hat Klaus Birgmeir mit ähnlichen Projekten in anderen Gemeinden wie beispielsweise Vaterstetten schon reichlich. Seit 40 Jahren beschäftigt ihn das Thema bereits privat, sodass seine Mitstreiter auf einen großen Erfahrungsschatz in Sachen alte Baumsorten und Baumschnitt zurückgreifen konnten und können. Die Gemeinde hatte bereits im vergangenen Jahr das Grundstück zur Verfügung gestellt und durch den Bauhof entsprechende Bäume wie den "Schöner von Wiltshire", einen Boskoop oder aber einen "Jakob Fischer" pflanzen lassen. Darunter befinden sich sieben alte Apfelsorten sowie ein Walnussbaum als auch ein Quittenbaum. Umrahmt werden die Bäume von 70 verschiedenen Sträuchern (Sanddorn, Schwarzer Holunder, Schlehen aber auch Kornelkirschen und Berberitzen). Früher habe es 6.000 verschiedene Apfelsorten gegeben, berichtete Klaus Birgmeir bei seiner Eröffnungsansprache. Der Apfelbaum war aus den Hausgärten im Mittelalter nicht wegzudenken. Da man Äpfel gut einlagern könne, habe man so für die langen Wintermonate vitaminreiche Kost garantieren können, informierte Birgmeir weiter. Unter Karl dem Großen wurde aus diesem Grund sogar bei Gesetz festgeschrieben, welche Bäume, vor allem Obstbäume, gepflanzt werden mussten. Damals wurden vor allem saure Sorten gezüchtet, da sie für die Winterlagerung besonders geeignet sind, informierte Birgmeir weiter.
06.11.2020 07:50 Uhr
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