In den letzten Wochen wurden der Münchner Süden (19. Stadtbezirk) mit gut 30 „GAFs” bedacht. Das sind „Geteilte Abstellflächen für Mikromobilität” - Abstellplätze für E-Scooter, Lastenfahrräder und andere Drahtesel. Meist werden einige Autostellplätze aufgegeben, um GAFs einzurichten.
Viele Anwohner zeigten sich überrascht über die GAFs, etliche äußerten auch ihr Unverständnis. Denn: Viele der neuen Stellflächen werden nicht oder kaum genutzt. Von einem „Schildbürgerstreich” sprachen Anwohner hinsichtlich der neuen GAF an der Forstenrieder Allee 279: Nah am Stadtrand sei diese GAF, für die drei Autoparkplätze geopfert wurden, unsinnig und stehe meist komplett leer. „Lastenfahrräder wurden in dieser Straße noch nie gesichtet”, so die Bürger, „E-Scooter sind bisher in ganz geringer Zahl da und werden direkt an der Endhaltestelle des Busses 132 abgestellt, da dort genügend Platz vorhanden ist.” Verkehrspolitisch sei die Maßnahme weder sinnvoll noch nachvollziehbar, so die Anwohner, die dem Bezirksausschuss im Münchner Süden die Lage schilderten. Hier habe die Stadt unnötig Geld für eine ungenutzte Parkfläche ausgegeben. Ein Verkehrskonzept, das die Innenstadt entlasten soll, könne man nicht eins zu eins auf ein Gebiet am Stadtrand übertragen.
Der Stadtrat hat 675 GAFs für ganz München beschlossen; sie sollen dazu beitragen, dass Scooter besser geordnet abgestellt werden. Für den 19. Stadtbezirk hatte das städt. Mobilitätsreferat im vergangenen August 24 GAFs (sowie acht „MP” - Mobilitätspunkte - und fünf „CS” - Carsharing-Flächen) vorgeschlagen. Änderungen und Anpassungen, die der Bezirksausschuss wünschte, wurden aufgegriffen und in einem 50-seitigen Papier festgehalten. In diesem wurden allerdings nochmals Standorte verändert, so dass auch der Bezirksausschuss einige GAFs nicht auf dem Schirm hatte.
Reinhold Wirthl (CSU) kündigte im Bezirksausschuss an, man werde den Abbau von GAFs, die nicht benutzt werden, beantragen. Eine Lanze für die (noch?) ungeliebten Abstellflächen brach indes Stefan Dischl (Grüne): Die GAFs seien wie ein Haus im Rohbau, in dem noch keiner wohne. Sie seien Teil des Verkehrskonzepts der Stadt für 2035. Von etwa 340.000 öffentlichen Auto-Stellplätzen in der Stadt wolle man künftig 40.000 für andere Zwecke nutzen. Die Einrichtung der GAFs sei nur ein erster Schritt. Künftig werden sie bestückt sein, ist sich Dischl sicher: Man müsse zwei bis drei Jahre abwarten, wie sie sich entwickeln.
So lange will Bezirksausschussvorsitzender Ludwig Weidinger (CSU) die Geduld der Bürger nicht strapazieren lassen. Man müsse dem GAF-Konzept aber auch eine Chance geben und es etwas länger als die ersten zwei Wochen beobachten.
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