Das Diamaltgelände ist inzwischen zu einem belebten Quartier geworden. Die Wohnungen sind fast alle fertig gestellt und bezogen, auch viele Familien haben hier ein neues Domizil gefunden. Die Kinder haben in dem Areal zwischen zwischen Ludwigsfelder-, Georg-Reismüller-Straße und den Bahngleisen reichlich Platz zum Spielen. Da das Gelände in sich relativ geschlossen ist und wenig Verkehr aufweist, müssen sich die Eltern auch nicht ständig Sorgen machen, wenn die Kinder draußen toben.
Wunderbar könnte man meinen, doch nicht alle neuen Bewohnerinnen und Bewohner sehen dies so. So erreichte den Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) kürzlich ein Schreiben, in dem sich ein Wohnungseigentümer über das lautstarke Treiben auf dem Spielplatz beschwert, das bis in die späteren Abendstunden andauere. „Nun mittlerweile ist der Spielplatz mehr oder weniger offiziell eröffnet und zum Treffpunkt von vielen Kindern geworden”, schreibt der Mann. „Das freut mich einerseits ungemein, da ich mir als Kind auch einen so schönen Spielplatz gewünscht hätte. Andererseits bin ich durch den entstehenden Lärm am Rand meiner Nerven.”
Er arbeite jeden Tag sehr lange und freue sich auf ein wenig Ruhe, wenn er gegen 20.30 Uhr nach Hause komme. Doch an diese sei nicht zu denken, erklärt der Anwohner. Desweiteren kritisiert er den respektlosen Umgang mit öffentlichen und privaten Eigentum - umherliegende Fahrräder und Müll.
Dass es im Diamaltgelände laut einhergehe, bestätigte auch Matthias Mertmann, der Eigentümer des Kesselhauses, der während der letzten BA-Sitzung anwesend war. Für ihn sei das zwar nie ein Problem gewesen, meinte er, aber ein bisschen wild sei es schon.
„Das spricht dafür, dass der Spielplatz super angenommen wird”, freute sich BA-Chef Pascal Fuckerieder. Die Bezirksausschussmitglieder waren zwar der Meinung, dass sich normale Leute durch Kinderlärm nicht gestört fühlen dürften, für das Stadtteilgremium war aber auch klar, dass ab einer gewissen Uhrzeit ein wenig Ruhe einkehren sollte.
Pascal Fuckerieder schlug deshalb vor, AKIM - das allparteiliche Konfliktmanagement in München - einzuschalten. Die Fachstelle, die sich seit 2015 für die Belange von Menschen im öffentlichen Raum einsetzt, vermittelt vor Ort und gibt Impulse, um ein gutes Miteinander zu erreichen. „Sprecht miteinander!”, meinte der Bezirksausschussvorsitzende. „Wir sorgen für die Unterstützung!”