Die Schulplanung zur Entlastung des Schulzentrums an der Pfarrer-Grimm-Straße soll nicht weiter verzögert werden, darin sind sich die Mitglieder des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) einig. Das Stadtteilgremium befürwortet den Neubau für die Carl-Spitzweg-Realschule auf dem Gelände des SV Untermenzing und damit die sogenannte große Variante. Bei dieser müssten wegen des massiven Baukörpers sämtliche Sportflächen des Vereins von der Prof.-Eichmann-Straße auf die angrenzende Erdbeerwiese verlagert werden. Der Entwurf sieht vor, dass die Feuerwache, die parallel geplant wird, als Nachbar der Schule situiert wird.
Matthias Beck vom Planungsreferat erläuterte auf der Dezembersitzung des BA 23 nochmals den Sachstand. Da der Stadtrat voraussichtlich im Januar all jene Beschlüsse fassen will, die dem Fortgang des Vorhabens dienen (Änderung des Flächennutzungsplans und Bebauungsplans, Aufstellungs- und Finanzierungsbeschluss), wurden die involvierten Bezirksausschüsse 23 und 21 (Pasing-Obermenzing) davor nochmals angehört.
Beim Bezirksausschuss Allach-Untermenzing hatte sich schon zuvor herauskristallisiert, dass er die Verlagerung der Realschule einer Umsiedlung der Grundschule vorziehen würde, beiden Planungen aber positiv gegenüber steht. Der Nachteil einer Grundschule auf diesem Standort sei die schlechtere Anbindung an den Hort und die Bücherei. Außerdem müssten die Kinder die Von-Kahr-Straße überqueren, fasste Stefanie Martin (CSU) zusammen. Realschüler kämen eher von der nahegelegenen S-Bahn-Haltestelle.
Um das Bauvorhaben Realschule plus Feuerwache zu entzerren und damit auch für eine bessere Durchlüftung zu sorgen, schlug die CSU-Fraktion per Antrag vor, die Planung des Feuerwehrgebäudes von der Schulplanung zu entkoppeln und für den Feuerwehrstandort nochmals den Pasinger Heuweg in den Blick zu nehmen und die dortigen Flächen zu kaufen. Die Schulplanung dürfe dies aber nicht verzögern, diese habe höchste Priorität, betonte Stefanie Martin. Eine Entkoppelung habe auch den Vorteil, dass die Belastung auf zwei Standorte aufgeteilt würde, was weniger Verkehr mit sich bringe und die Akzeptanz fördere. Außerdem müssten ohne die Feuerwache nicht alle Sportflächen des SVU verlagert werden und das Vereinsheim könne bleiben.
Falk Lamkewitz (Grüne) warnte davor, dass ein neuer Antrag für eine weitere Verzögerung sorgen würde und auch Stadtrat Christian Müller (SPD) sah eine mögliche Rückbezüglichkeit auf die Schulplanung. Stadträtin Heike Kainz stellte fest, dass es um die beste Lösung gehe und es eine „unglaubliche Verbesserung” ergebe, wenn der Standort der Feuerwehr verlegt werden könnte.
Die Chancen nur für eine Realschule seien nicht schlecht, meinte Matthias Beck. „Wenn es einen neuen Planungsauftrag gibt, braucht das seine Zeit”, erklärte er zwar, fügte aber hinzu, dass das Referat sich bemühe, die Schulplanung parallel weiterlaufen zu lassen.
Der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing (BA 21) hat bei seiner Anhörung übrigens jedwede Bebauung auf der Erdbeerwiese - und sei es auch nur mit einem Sportfeld - abgelehnt.