Veröffentlicht am 13.01.2023 22:33

Lebensmittel retten


Von Patrizia Steipe
Daniel Genée (v.l.) und Marija Filimon vom Stadtteilladen freuen sich über den Tauschschrank, den Lukas Wasmer (r.) vom Freiwilligenzentrum München-West aufgestellt hat.  (Foto: FWZ München-West)
Daniel Genée (v.l.) und Marija Filimon vom Stadtteilladen freuen sich über den Tauschschrank, den Lukas Wasmer (r.) vom Freiwilligenzentrum München-West aufgestellt hat. (Foto: FWZ München-West)
Daniel Genée (v.l.) und Marija Filimon vom Stadtteilladen freuen sich über den Tauschschrank, den Lukas Wasmer (r.) vom Freiwilligenzentrum München-West aufgestellt hat. (Foto: FWZ München-West)
Daniel Genée (v.l.) und Marija Filimon vom Stadtteilladen freuen sich über den Tauschschrank, den Lukas Wasmer (r.) vom Freiwilligenzentrum München-West aufgestellt hat. (Foto: FWZ München-West)
Daniel Genée (v.l.) und Marija Filimon vom Stadtteilladen freuen sich über den Tauschschrank, den Lukas Wasmer (r.) vom Freiwilligenzentrum München-West aufgestellt hat. (Foto: FWZ München-West)

Die ausgedienten Kühlschränke, Telefonzellen und Schränke, in denen Bücher kostenlos zum Tauschen angeboten werden, kennen die meisten. Auch Regale, in denen Gegenstände wie Haushaltswaren oder Spielzeug, die zu schade zum Wegwerfen sind, zum Mitnehmen bereit stehen, sind bekannt. Jetzt wurde das Angebot im 22. Stadtbezirk um einen Tauschkühlschrank mit Lebensmitteln erweitert. An der neuen Foodsharing-Station im Stadtteilladen am Westkreuz werden Lebensmittel für alle zum kostenlosen Mitnehmen hineingelegt, die ansonsten in den Müll gewandert wären.

Im Kühlschrank warten Milchprodukte, Obst und Gemüse auf Abnehmer. Daneben steht ein Regal, in dem sich Konserven, Brot oder auch einmal Nudeln oder Mehl türmen. Das Angebot ändert sich von Woche zu Woche – je nachdem, was Supermärkte, Privatleute und Geschäfte eben übrig haben. Manchmal ist das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, das bekanntlich nicht bedeutet, dass nach diesem Datum ein Lebensmittel nicht mehr in Ordnung ist. Nicht angenommen werden Fleischwaren oder Selbstgekochtes. Schließlich gilt es, Kühlketten und Hygienestandards zu beachten.
Im Gegensatz zu den Tafeln, die sich an Bedürftige richten, sind die Tauschkühlschränke ein Angebot an Menschen mit einem nachhaltigen Lebensstil, die etwas gegen die Lebensmittelverschwendung machen möchten. „Mit dem Projekt Tauschgut möchten wir Lebensmittel vor den Tonnen retten“, versichert Lukas Wasmer vom Freiwilligenzentrum der Caritas München-West. Er ist auch Ansprechpartner für Menschen, die Lebensmittel abgeben oder sich ehrenamtlich für das Projekt engagieren möchten. Zum Beispiel werden Helfende gesucht, die regelmäßig den Kühlschrank inspizieren und auswischen, die die Lebensmittel abholen, sortieren oder Flyer verteilen. Telefon: 0160 8810297; E-Mail: Lukas.wasmer@caritasmuenchen.org.
In München gibt es bereits etwa zehn solcher Tauschkühlschränke. Konkurrenz zu den Tafeln seien sie nicht, versichert Wasmer. Es gebe im Gegenteil sogar Kooperationen. „Wenn bei den Tafeln etwas übrig bleibt, dann geben sie es in die Tauschschränke“, weiß er. Immer noch werden in Deutschland schließlich 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Jahr weggeworfen, trotz der Tafeln.
Zweimal in der Woche wird der Kühlschrank mit neuen Lebensmitteln von Ehrenamtlichen der Organisation „foodcaring“ gefüllt. Auch der Backshop am Westkreuz bringt regelmäßig Backwaren vorbei.
Wer möchte, darf sich bedienen, „man muss im Gegenzug nichts in den Kühlschrank bringen“, versichert Wasmer und er hofft: „So schaffen wir es im Quartier zusammen gegen Lebensmittelverschwendung zu kämpfen“. Der Stadtteilladen Westkreuz in der Friedrichshafener Straße 11 ist montags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, dienstags und mittwochs von 9.30 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags von 9.30 bis 14 Uhr sowie freitags auch von 16 bis 17 Uhr.

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