Mit sechzehn zu sieben Stimmen erteilte der Planegger Gemeinderat in der vergangenen Woche dem Bau der Staatsstraße 2063neu eine Absage. SPD, Gruppe 21/Grüne und FDP waren sich einig, dass eine 2063neu keine Entlastung für Planegg bringen werde, sondern im Gegenteil den Verkehr noch weiter erhöhe. „Eine 2063neu löst die Verkehrsprobleme der Gemeinde Planegg nicht“, erklärte Bürgermeisterin Annemarie Detsch.
Nicht die Gemeinden im Alleingang, sondern nur im gemeinsamen Planen könne eine Lösung des Verkehrskollapses erreicht werden. „Wir bevorzugen eine einvernehmliche Planung mit einer Großraumlösung“, unterstrich auch Herbert Stepp (Grüne). „Und damit meinen wir nicht eine weitere Würmparallele, sondern ein durchdachtes Straßennetz mit einem funktionierenden Nahverkehr.“ Planegg solle sich mit den Verantwortlichen von „Pasing bis Starnberg“ an einen Tisch setzen und Ideen entwickeln, forderten die Grünen.
Widerstand kam aus der CSU-Fraktion. Gerhard Schleburg sagte: „Ich bin realitätsnah, eine Kooperation bringt nichts.“ Auch Günther Schuppler setzte sich für den Neubau der Staatsstraße ein: „Die 2063neu könnte die M21 als Verbindungsstraße zwischen den Landkreisen München und Fürstenfeldbruck ersetzen.“ Und Hermann Nafziger verlangte: „Wir sollten mit unserem Nachbarn gemeinsam über die Planungen zur 2063neu schauen und die Schwachstellen beheben. Denn eine Alternative gibt es nicht.“
Um die Würmtaler Gemeinschaftslösung im Kleinen oder im ganz Großen muss allerdings noch gerungen werden. Denn nach der Absage aus Planegg kündigte Gräfelfing bereits einen Alleingang beim Straßenbau an. „Eine Ruhendstellung des Verfahrens wäre das Signal zur Zusammenarbeit gewesen“, meinte der enttäuschte Gräfelfinger Bürgermeister Christoph Göbel. So jedoch hätte Planegg auch der Zusammenarbeit eine Absage erteilt.
Peter Weywadel, Leiter des Staatlichen Bauamts Freising, sicherte indes Gräfelfing seine Hilfe zu. „Gräfelfing will eine eigene Umfahrung haben, und wir werden die Gemeinde darin unterstützen. Den Auftrag haben wir schon“, stellte er fest. Es sei schließlich die Aufgabe des Straßenbauamts, Gemeinden dabei zu unterstützen, Verkehr aus dem Ort raus zu bekommen.
„Wenn Sie als Gemeinde nicht wollen, dann werden wir das akzeptieren“, meinte er zu den Planegger Gemeinderäten. Weywadel ließ keinen Zweifel daran, dass sich die „kleine Gräfelfinger Lösung“ sehr schnell realisieren lasse, da deren Pläne „nahezu ausgereift auf dem Tisch liegen“.