Bewegtes Planegg

Die Gemeinde Planegg will mit dem Mobilitätsmanagement die Bürger animieren, das Auto öfter stehen zu lassen. Optimierte Busverbindungen und ein ausgebautes und gesichertes Radwegnetz im gesamten Gemeindegebiet müssen dabei eine zentrale Rolle spielen. Auf dem Bild das vieldiskutierte Ende der Radwege am Ortsausgang zu Neuried. (Foto: US)
Die Gemeinde Planegg will mit dem Mobilitätsmanagement die Bürger animieren, das Auto öfter stehen zu lassen. Optimierte Busverbindungen und ein ausgebautes und gesichertes Radwegnetz im gesamten Gemeindegebiet müssen dabei eine zentrale Rolle spielen. Auf dem Bild das vieldiskutierte Ende der Radwege am Ortsausgang zu Neuried. (Foto: US)
Die Gemeinde Planegg will mit dem Mobilitätsmanagement die Bürger animieren, das Auto öfter stehen zu lassen. Optimierte Busverbindungen und ein ausgebautes und gesichertes Radwegnetz im gesamten Gemeindegebiet müssen dabei eine zentrale Rolle spielen. Auf dem Bild das vieldiskutierte Ende der Radwege am Ortsausgang zu Neuried. (Foto: US)
Die Gemeinde Planegg will mit dem Mobilitätsmanagement die Bürger animieren, das Auto öfter stehen zu lassen. Optimierte Busverbindungen und ein ausgebautes und gesichertes Radwegnetz im gesamten Gemeindegebiet müssen dabei eine zentrale Rolle spielen. Auf dem Bild das vieldiskutierte Ende der Radwege am Ortsausgang zu Neuried. (Foto: US)
Die Gemeinde Planegg will mit dem Mobilitätsmanagement die Bürger animieren, das Auto öfter stehen zu lassen. Optimierte Busverbindungen und ein ausgebautes und gesichertes Radwegnetz im gesamten Gemeindegebiet müssen dabei eine zentrale Rolle spielen. Auf dem Bild das vieldiskutierte Ende der Radwege am Ortsausgang zu Neuried. (Foto: US)

Nach den Überlegungen des Planegger Gemeinderates wird in Bälde ein Mobilitätsmanagement für ein optimales Verkehrsverhalten der Planegger und Martinsrieder Bürger sorgen. Bereits vor einem Jahr stellten SPD und Grüne im Gemeinderat einen Antrag, einen geeigneten Maßnahmenkatalog aufzustellen „mit dem Ziel, die Belastungen durch den motorisierten Individualverkehr im Gemeindegebiet zu reduzieren“. Damals ging Gauting mit gutem Beispiel voran, als deren Bürgermeisterin Brigitte Servatius die Nachbargemeinden zu einer Veranstaltung übers Würmtaler Mobilitätsmanagement einlud.

„Die Ziele sind noch immer die gleichen wie vor einem Jahr“, meinte Planegger Bürgermeisterin Annemarie Detsch. „Das Würmtal leidet unter dem enormen Verkehr. Dabei ist rund 80 Prozent des Verkehrs hausgemacht.“ Die meisten Autofahrten sind nur bis zu drei Kilometer lang. Ein Umdenken sei deshalb unausweichlich. Doch ein Appell an die Bürger reiche nicht. „Wir brauchen professionelle Hilfe, um die tatsächlichen verkehrlichen Bedürfnisse zu erfassen und um einen geeigneten Maßnahmenkatalog aufzustellen“, so Detsch weiter.

Individualisiertes Marketing

Werner Brög von Socialdata / Institut für Verkehrs- und Infrastrukturforschung GmbH stellte im Gemeinderat sein Konzept für ein individuelles Mobilitätsmanagement vor. Sein Konzept nannte er „einen homöopathischen Weg der Veränderungen“. Er werde auf Dialog mit den Bürgern setzen und stets „mehrere mögliche Wege und kleine Änderungen“ besprechen. „Nur so lässt sich nachhaltiges Umdenken erreichen“, erklärte Brög. Nach Auswertung der gemessenen Verkehrsdaten und Bürgerinterviews über die einzelnen Verkehrsgewohnheiten wird jeder Bürger nach Wunsch eine individuelle Beratung erhalten. „Wir setzen nicht auf Anonymität. Verkehrsverhalten diskutieren wir am besten mit den Bürgern. Sonst können wir auch keine Änderung erreichen“, war sich Brög sicher. Damit hätte jeder Bürger, soweit er es wünscht, konkrete Vorschläge über die machbaren nächsten Schritte in der Hand.

Weitreichende Analyse

„Ich bin mit den anderen Würmtal-Bürgermeistern in engem Austausch zu diesem Thema“, erklärte Annemarie Detsch. „Da aber Herr Brög sehr deutlich gemacht hat, dass das Konzept von Socialdata durchaus auch ausschließlich für das Gemeindegebiet von Planegg Sinn macht, ist eine Entscheidung über eine mögliche Beauftragung sicher nicht davon abhängig, ob sich die anderen Gemeinden ebenfalls zu einem solchen Vorgehen entscheiden können“, so Detsch weiter.

Die Kosten für ein derartiges individualisiertes Verkehrsmarketing seien unbestritten hoch, doch könnten sie in Kürze dadurch amortisiert werden, dass tatsächlich ein neues Verkehrsverhalten der Bürger einsetzt. „Allein durch das Umsteigen auf den örtlichen Nahverkehr ließen sich die Kosten amortisieren“, heißt es bei Socialdata. Ein gut ausgebautes Busnetz und sichere Radwege vorausgesetzt.

Deshalb soll neben dem Bürgerverhalten auch das Verkehrsnetz in Planegg unter die Lupe genommen werden und insbesondere eine Schwachstellenanalyse des Rad-und Busnetzes erfolgen. Auch Fragen wie Schulwegsicherheit, Anbindung der Würmtalorte untereinander, Ruheinseln im Verkehr, regelmäßige Verkehrsschulungen gehörten dazu.

Umfassendes Martinsrieder Verkehrskonzept

Unterdessen forderte auch der Martinsrieder Lenkungskreis, ein städtebaulich integriertes Verkehrskonzept. Auf Beschluss des Gemeinderates soll nun das Büro Ingevost die Datengrundlage für weitere Entscheidungen in der Martinsrieder Verkehrsplanung liefern. „In Martinsried brauchen wir zuallererst verlässliche Daten darüber, wie sich Durchgangs-, Ziel- und Quellverkehr gestalten”, sagte Detsch. Erst dann könne man sich zum Beispiel für weitere Tempo-30-Zonen oder auch für die Schließung einzelner Straßen stark machen.

Auch die Parkplatzsituation solle nicht unberücksichtigt bleiben. „Die Verkehrszählung wird bereits im Herbst beginnen, damit wir mit natürlichen Straßenverhältnissen rechnen können”, sagte Gemeindegeschäftsführer Stefan Schaudig. Die Daten könnten damit bereits bis Ende des Jahres vorliegen.

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