Die Zahlen sind alarmierend: 60 Prozent der Grundschulabgänger sind laut einer Forsa-Umfrage „unsichere Schwimmer“. Auch im Landkreis Starnberg sieht die Situation nicht besser aus, kritisieren Wasserwacht und Stiftung „Deutschland schwimmt”. Grund ist die zunehmende Angst vor Wasser. Das soll sich ändern. Die Stiftung hat gemeinsam mit der Regionalagentur „gwt Starnberg“ ein Projekt gestartet, das die Wassergewöhnung für Kleinkinder zum Ziel hat.
„Mit Sicherheit mehr Spaß am See“, so lautet das Motto, mit dem für das Schwimmenlernen in Kindergärten und Kindereinrichtungen geworben werden soll. Dafür hat die gwt im vergangenen Jahr mit der Inninger Groundlift Media GmbH einen Kurzfilm gedreht. Autor und Comedian Wigald Boning, der im Landkreis lebt, taucht darin aus dem Wasser auf, Kinder planschen und hüpfen im See, sogar Landrat Stefan Frey springt ins Wasserbecken. Die Botschaft lautet: „Wasser macht Spaß“. Dazu wird eine Broschüre landkreisweit verteilt, in der es Tipps und Übungen für die Wassergewöhnung der Kleinen gibt. Denn heute ist es häufig so, dass ängstliche Kinder, die teilweise noch nie ein Hallenbad betreten haben, zu Schwimmkursen angemeldet werden. „Eine vorherige Wassergewöhnung ist das A und O, dann tut man sich viel leichter mit dem Schwimmen lernen“, erklärt Stiftungsmanagerin Sabine Kurz. Dem stimmt Julia Volks von der Starnberger Wasserwacht zu. In ihren Schwimmkursen hat sie immer wieder Kinder, die Wasser als Gefahr ansehen. Wer noch nie den Wasserdruck auf seinem Körper gespürt hat, beim Duschen und Baden bloß keinen Tropfen Wasser ins Gesicht bekommen möchte und panische Angst vor Wasser hat, der wird auch mit dem „Seepferdchen”-Schwimmabzeichen Probleme haben, wenn er oder sie beispielsweise unerwartet in den See fällt.
In der Fibel finden die Eltern Übungen, um einen angstfreien Umgang mit dem nassen Element einzuüben. Am Ende sollen die Kleinen die fünf Grundfähigkeiten „Tauchen, Atmen, Schweben, Gleiten und Springen“ können. „Durch das Üben dieser Grundlagen werden die Kinder in der Lage sein, mögliche Notsituationen im Wasser zu bewältigen“, heißt es im Vorwort. Für die Übungen reicht oft schon die heimische Badewanne. Es geht beispielsweise darum den Mund ins Wasser zu tauchen und dieses zum Blubbern zu bringen. Wasser über den Kopf gegossen zu bekommen und dabei auszuatmen. Mit dem Gesicht unterzutauchen und dabei Augen und Nase offen lassen. Neben dem Video, das in Kinos, auf Social-Media-Kanälen und Kita-Apps laufen soll und der „Wassergewöhnungsfibel“ gibt es Fortbildungen, damit Erzieherinnen und Erzieher mit den Kindern üben können. Die ersten 13 Erzieherinnen des Vereins Fortschritt haben die 18 Unterrichtseinheiten bereits absolviert. Geschäftsführerin Tatijana von Quadt ist die Wassergewöhnung besonders wichtig. In ihren inklusiven Kitas gibt es Kinder, die nach einem Unfall im Wasser schwerbehindert sind. Nach dem Auftakt im Landkreis soll die Aktion deutschlandweit ausgeweitet werden.
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