Ihr Comeback in der 3. Liga nach zwei Jahren Abwesenheit haben die Fußballer der SpVgg Unterhaching sehr ordentlich gestaltet: 1:1 hieß es am Ende im Auswärtsspiel beim Absteiger Jahn Regensburg. Jetzt stehen für die Rot-Blauen gleich zwei Heimspiele im Sportpark an, die an große Zeiten erinnern.
Zunächst gastiert am Sonntag, 13. August, um 15.30 Uhr, mit dem FC Augsburg nach langer Zeit mal wieder ein Bundesligist zu einem Pflichtspiel in Unterhaching. Es ist das ersten Mal seit sechs Jahren, das die SpVgg in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals vertreten ist. Überrascht haben die Münchner Vorstädter dort schon öfters: So besiegten sie 2011/12 mit einer jungen Drittliga-Mannschaft in der 1. Runde den Bundesligisten SC Freiburg (3:2). Bei den Pokalüberraschungen 2015/16 gegen den damaligen Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt 04 (2:1) und den Zweitligisten RB Leipzig (3:0) war Haching sogar Regionalligist, also viertklassig. Nichts zu holen gab es für die SpVgg allerdings beim bisher letzten Pokalauftritt im August 2017 gegen den 1. FC Heidenheim: Der damalige Zweitligist siegte ungefährdet mit 4:0.
Am Sonntag weht mit dem Gastspiel der Augsburger wieder Bundesligaluft im Sportpark. Die Fuggerstädter sind als etablierter Erstligist auf dem Papier klarer Favorit, doch Haching hat nichts zu verlieren und hofft auf eine erneute Überraschung. Zumindest dürfte das bayerische Duell, das Präsident Manfred Schwabl als „absolutes Traumlos” bezeichnet hat, zahlreiche Zuschauer in den Sportpark locken und der bekanntlichen klammen SpVgg ordentliche Einnahmen bescheren. Im Profifußball sind die SpVgg Unterhaching und der FC Augsburg übrigens erst zweimal aufeinander getroffen (2. Bundesliga 2006/07), davor waren sie aber langjährige Kontrahenten in der Bayernliga und Regionalliga Süd, wo es insgesamt 24 Duelle gab.
Sechs Tage nach dem Pokalspiel steht für die Hachinger am Samstag, 19. August, um 14 Uhr, das erste Heimspiel in der 3. Liga seit Mai 2021 an. Seinerzeit rollte der Ball wegen der Corona-Pandemie allerdings vor leeren Rängen. Das letzte Drittliga-Spiel vor Fans fand im Sportpark am 11. Oktober 2020 statt, als Haching den SV Meppen mit 2:1 besiegte. Für den Gegner SSV Ulm 1846 ist die 3. Liga komplettes Neuland. Allerdings verbindet die „Spatzen” etwas mit den Münchner Vorstädtern: 1998/99 stiegen beiden Vereine – damals sehr überraschend – gemeinsam in die 1. Bundesliga auf und durften 1999/2000 sogar auf höchster Ebene gegeneinander spielen. 1:0 siegte Unterhaching am 24. März 2000 im Sportpark. Mit diesem Ergebnis könnte die Mannschaft von Marc Unterberger sicher auch knapp 23 Jahre später gut leben, hätte sie doch dann bereits vier Punkte für die „Mission Klassenerhalt” auf dem Konto.
Dass die Hachinger in der 3. Liga mithalten können, haben sie am 1. Spieltag bewiesen: Im durchaus anspruchsvollen Auswärtsspiel beim letztjährigen Zweitligisten Jahn Regensburg sprang immerhin ein 1:1 heraus. Mit dem 19-jährigen Mittelfeldspieler Aaron Keller traf ein Eigengewächs gleich im ersten Spiel als Profi. Zum Einsatz kamen auch das 17-jährige Supertalent Maurice Krattenmacher sowie Raphael Schifferl: Der einzige externe Neuzugang der SpVgg lieferte als Innenverteidiger eine ordentliche Partie ab. Man darf gespannt sein, wie sich die Hachinger Mischung aus Routiniers und Talenten gegen einen zwei Klassen höheren Gegner wie den FC Augsburg schlägt.