Seit Jahren ist die Verkehrsanbindung an Freiham heiß diskutiertes Thema in Aubing. Hier gilt die Herausforderung, dass der Stadtteil von Norden her erreicht werden kann, ohne den Ortskern über Gebühr zu belasten. Am 26. Januar, 18.30 Uhr, gibt es eine digitale Bürgerinfo über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie. Die Stadt hatte vom Planungsbüro Obermeyer die Varianten untersuchen lassen, die in einem Workshop 2017 präferiert worden waren: „Die Variante 6 hinsichtlich einer vertieften, technischen und baulichen Machbarkeitsstudie und Variante 7 hinsichtlich einer alternativen Trassenlage“, so der Auftrag. Im Vorfeld können die Bürger die Studie einsehen und bis zum 12. Januar unter plan.ha2-45v@muenchen.de Fragen stellen, die bei der Veranstaltung beantwortet werden. „Die Stadt gehört uns, den Bürgern. Das verpflichtet sich dafür zu engagieren“, betont Jürgen Müller, Vorsitzender der Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing, der die Planungen zum Bahnhof Aubing, zum Ubo-Areal mit dem THW-Neubau, zum Ausbau der S4 und der A 99 berücksichtigt sehen möchte.
Für die untersuchten Varianten empfehlen die Verkehrsplaner eine „Neue Nord-Süd-Verbindung“ über die Georg-Böhmer- und Eichenauer Straße. Der Verkehr aus Puchheim soll darüber geführt werden. Der Germeringer Weg und der Belandwiesenweg werden für Autos gesperrt. Der Ortskern werde bei der bevorzugten Variante 6 entlastet, allerdings werde der Verkehr in der Wildenrother Straße, in der Georg-Böhmer-Straße, der westlichen Eichenauer Straße und dem Freihamer Weg zunehmen. Entlastungen werden für den Germeringer Weg, die Ubostraße, die östliche Eichenauer Straße sowie die Altostraße erwartet.
In die Untersuchung wurden das Verkehrsgutachten, die Pläne zu den Realisierungsabschnitten für Freiham, das Verkehrskonzept für den 22. Stadtbezirk, die Untersuchung zum Ausbau der A 99, der Verlängerung der U 5 sowie die Verkehrsprognose der Stadt München bis zum Jahr 2035 berücksichtigt.
Insgesamt würden durch die Variante 6 die Eingriffe in die Landschaft im Vergleich mit den anderen Varianten am geringsten ausfallen. Variante 7 würde bei hohen Investitionskosten und Eingriffen in die Natur nur eine geringe Verbesserung für den Ortskern Aubing zeigen, heißt es im Fazit.
Ein Problem bei den Varianten 7 a und b ist außerdem, dass sie "nahezu vollständig auf Privat- beziehungsweise Bundesgrund verlaufen". Variante 7 a führt über den Imkerweg und die Hoflacherstraße zur Altostraße. Bei der Variante 7 b geht es über die südliche Wildenrother Straße über den Anliegerweg und die Hoflacher Straße zur Altostraße. Dieser Variante wird eine geringere Entlastung der Ortsdurchfahrt attestiert.
Weniger Verkehr werde es in den 7-er Varianten für den Germeringer Weg, die Ubostraße, die östliche Eichenauer Straße und die Altostraße erwartet. Mehr Verkehr wird es in der Georg-Böhmer-Straße, der westlichen Eichenauer Straße, den Freihamer Weg, die Wildenrother Straße, den Imkerweg und der Hoflacher Straße geben.
Bei den Anliegern regt sich bereits der Widerstand. In der Bezirksausschusssitzung hatte Andreas Schweinzer in einem Antrag die Planungen zurückgewiesen. In den von künftigem Verkehr betroffenen Tempo-30-Straßen wäre dies für die Bewohner und Kitas „nicht zumutbar“. Außerdem befürchtet Schweinzer einen „Schleichverkehr durch das Siedlungsgebiet östlich der Altostraße zur Bergsonstraße“. Auch das Naherholungsgebiet Aubinger Geschichtspfad dürfe nicht durch die Trasse der Variante 7 beeinträchtigt werden. Es sei die Klammer für Fußgänger, Radler und Reiter zwischen der Langwieder Haide, der Aubinger Lohe, der Moosschwaige und dem zukünftigen Landschaftspark Freiham.