Sommerexperiment eröffnet | Wochenanzeiger

Der „Westend Kietz“ ist ein Projekt, an dem die Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) gemeinsam mit Anwohnern seit rund zwei Jahren arbeitet. Dabei soll ein Areal im Westend in ein verkehrsberuhigtes und grünes Gebiet umgewandelt werden, ähnlich der „Superblocks“, die es etwa in Stadtteilen von Paris und Barcelona bereits gibt. Jüngst hat das große Sommerexperiment in der Schießstättstraße begonnen, das eine neue Nutzung der Straße erproben wird und als wichtiger Meilenstein für den „Westend Kietz“ gilt. Dabei wurden 40 Schrägparkplätze in Grün- und Freiflächen umgewandelt. 50 Pflanztröge bilden einen Rahmen rund um die frei gewordene Fläche, auf der vielfältige Aktivitäten für die Nachbarschaft stattfinden werden. Der Verein „Artists for Kids“ etwa, der in der Schießstättstraße 16 beheimatet ist, beteiligt sich am Projekt.

Elf Kinder und Jugendliche von „Artists for Kids“ zwischen neun und zwanzig Jahren haben für das Sommerprojekt in der Schießstättstraße drei Pflanztröge gestaltet. Dabei sind ganz vielfältig gestaltete Motive, von Landschaften über Tiere bis hin zum Vereins-Schriftzug, herausgekommen. Die bunten Pflanztröge wurden mit z.T. selbstgezogenen Blüh- und Nutzpflanzen
bepflanzt und auf den frei gewordenen Parkplätzen vor dem Einkaufszentrum Forum
platziert. „Die kleinen Gärtner und Gärtnerinnen sind ganz fleißig sich um die Hochbeete zu kümmern, zu wässern, zu sähen und die selbst geernteten Dinge dann zu probieren“, sagt Julia Springorum von „Artists for Kids“. „Viele von ihnen haben noch wenig bis keine Erfahrungen im Bereich „Pflanzenkunde“ und bekommen hier erste Einblicke.“

Noch bis 11. September wird das Sommerexperiment, als Vorstufe zum „Westend Kietz“, in der Schießstättstraße laufen. Neben täglich buntem Programm mit Musik, Diskussionen und Spielaktionen für Kinder, gibt es auch eine Mobilitätsstation vor Ort. Sharing-Cars oder E-Lastenräder können hier ausprobiert werden. Im nächsten Jahr sollte nach Ansicht von Sylvia Hladky , die sich als Leiterin der Manufaktur Mobilität bei MIN für den Westend Kietz stark macht, ein Verkehrskonzept für den Superblock im Westend erarbeitet werden, so dass dieser spätestens 2024 umgesetzt und erprobt werden kann. „Wenn wir für ein verkehrsberuhigtes Areal in München fünf Jahre brauchen, wie lange wird es dauern, bis die Verkehrsberuhigung in München großflächig erfolgt?“, sorgt sich Sylvia Hladky.
Infos rund um den Westend Kietz, die Hintergründe, die Motivation und Ziele, gibt es unter https://www.m-i-n.net/westendkiez/ im Internet.