„Hier wäre ich am liebsten noch mal Kind!“ sagte Julika Sandt beim Besuch der Villa Kinderbunt in Solln. Julika Sandt ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Landtag und Sprecherin u.a. für Familie und Soziales. Als Verfechterin einer qualitativen frühkindlichen Bildung hat sie sofort zugesagt, als sich die Eltern-Kind-Initiative an sie gewandt und um einen Besuch gebeten hat. Der Verein Villa Kinderbunt wurde im Jahr 2001 gegründet und betreut derzeit 32 Kinder. Dem Andrang nach könnten es deutlich mehr sein – über 300 Familien stehen derzeit auf der Warteliste. Julika Sandt möchte diesen akuten Betreuungsmangel in München und Bayern beheben. Sie fordert einen Ausbau der Kita-Plätze unter Hochdruck. Dieser wurde ihrer Meinung nach viel zu lange vernachlässigt.
Farbenfrohe Bilder schmücken die Wände der Kita und der Wochenplan zeugt von einem vielseitigen Erlebnis-Programm für die Kinder. Doch auch wenn der Ort kreativ, voller Leben und Zuwendung ist, ächzen die pädagogische Leitung und die Eltern. Sie nehmen weder Unterstützung noch Wertschätzung für ihr Engagement seitens der Stadt München und des Freistaats wahr. Ganz im Gegenteil. „Wir bekommen Steine in den Weg gelegt!“, kritisiert Barbara Hoffmann-Carls, Vorstandsmitglied der Initiative. Der ehrenamtliche Einsatz in der Freizeit würde daher schnell zum gefühlten Full-Time-Job.
Besonders kritisch sei die mangelnde Anerkennung von akademischen ausländischen Abschlüssen, meint Gertrud Zickgraf, pädagogische Leiterin der Einrichtung. Julika Sandt weiß das. Sie fordert seit Monaten eine bessere Anerkennung von ausländischen Pädagogen. „Das Nichtstun verschärft die akute Personalnot. Die bayerische Staatsregierung muss endlich handeln, damit nicht immer mehr qualifizierte Fachkräfte abwandern“, appelliert Sandt. Aufmerksam hört sie der Geschichte von Melanija Zecevic zu, die in Kroatien als Grundschullehrerin arbeitete und nun in München vergebens mit der Elterninitiative um eine adäquate Anerkennung ihres als Erzieherin kämpft.
Nadin Messerle-Brozio, ebenfalls im Vorstand der Elterninitiative, kennt weitere bürokratische Tücken. Sie beklagt, wie nachlässig die Stadt München ihrer Vermieter-Verantwortung nachkäme. Während die Eltern ihrerseits versuchen, strenge Auflagen zu erfüllen, verharre die Stadt bei Sanierungsvorhaben – sogar trotz herunterfallender Dachziegeln – in Passivität.
Nach ihrem Besuch ist für Sandt klar: „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat mir die Villa Kinderbunt gezeigt, wie frühkindliche Bildung gelebt werden kann!“ Vom verwunschenen Garten bis hin zu den bunten Collagen der kleinen Künstler - an diesem besonderen Ort bekämen Kinder offensichtlich alle Angebote, die sie brauchen, um zu toben, sich kreativ auszuprobieren und spielerisch zu erleben und zu lernen. Das liege aber nur an den sehr engagierten Menschen.
Sandts Fazit: „Frühkindliche Bildung hat in Bayern und München einfach noch nicht den Stellenwert, den sie verdient.“ Genau das positiv zu verändern ist ihr politischer Antrieb für die kommende Landtagswahl. Denn für Sandt, die selbst Mutter ist, steht fest: „Die Politik muss Eltern, Erzieher und Einrichtungen unterstützen, statt sie durch Bürokratie und Auflagen auszubremsen. Wir brauchen Chancengerechtigkeit durch frühestmögliche Förderung und keine Aufbewahrungsanstalten“. Diese Chancen zu schaffen, macht sie sich zum Auftrag.
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