Veröffentlicht am 20.12.2023 00:00

Mehr Fußverkehr wagen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Walkshops am Tutzinger-Hof-Platz. (Foto: RMMSW)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Walkshops am Tutzinger-Hof-Platz. (Foto: RMMSW)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Walkshops am Tutzinger-Hof-Platz. (Foto: RMMSW)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Walkshops am Tutzinger-Hof-Platz. (Foto: RMMSW)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Walkshops am Tutzinger-Hof-Platz. (Foto: RMMSW)

Wo es bereits gute Lösungen gibt und wo der Schuh noch drückt, darum ging es im November beim Walkshop in Starnberg. Die Veranstaltung für Verwaltungen sowie Gemeinde- und Stadträte fand im Rahmen des Projektes „Multimodale Mobilitätsstrategie Würmregion” des Regionalmanagement München Südwest e.V. (RMMSW e.V.) statt. Vorbereitet und durchgeführt wurde sie vom Stadtbauamt Starnberg, im Anschluss fand ein offener Austausch unter fachlicher Anleitung von Dr. Jürgen Brunsing von team red statt.

Gesund und klimaschonend

„Zu Fuß gehen kostet nichts, ist gesund und zudem klimaschonend. Außerdem trägt es zur lokalen Identität bei und wirkt sich positiv auf die Wirtschaft vor Ort aus”, weiß Janina Laube vom Regionalmanagement. Das sieht inzwischen auch ein Großteil der regionalen Bevölkerung so, wie aus einer repräsentativen Befragung hervorgeht, die team red Ende 2022 durchgeführt hatte. Das Fachbüro begleitet die Kommunen seit 2022 bei der Umsetzung des Projektes Multimodale Mobilitätsstrategie Würmregion. „Auch wenn so viele Wege zu Fuß wie mit dem Pkw zurückgelegt werden, findet der Fußverkehr in vielen Kommunen in der Planung nur wenig Berücksichtigung”, ergänzt Dr. Jürgen Brunsing, Experte für Kommunale Mobilität bei team red.

Fußverkehr fördern

Aus diesem Grund hatten der RMMSW e.V. und team red im November gemeinsam mit dem Stadtbauamt von Starnberg zum Walkshop mit anschließendem Vortrag und Diskussion eingeladen. Gekommen waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunalverwaltungen sowie aus den Gemeinde- und Stadträten der Würmregion. „Die Stadt Starnberg versucht trotz schwieriger Rahmenbedingungen den Fußverkehr zu fördern und diesem, wo immer es geht, 'mehr Raum' zu geben”, erklärt Brunsing. In der Würmregion wird schon heute fast ein Drittel der Wege zu Fuß zurückgelegt, das ist nur geringfügig unter den Werten für den motorisierten Individualverkehr. Und dieser Anteil soll nach Ansicht der Teilnehmenden des Walkshops weiter steigen.

Positive Beispiele

Bei dem Rundgang wurden Verkehrssituationen besichtigt, die einmal Problemstellen für Fußgänger waren oder die es zum Teil immer noch sind. So konnte etwa an der Hanfelder Straße mehr Sicherheit für zu Fuß gehende Menschen erreicht werden, indem der Gehweg verbreitet und mit einem neuen Pflaster versehen wurde. Am nordwestlichen Abschnitt der Bahnhofstraße, der als Schulweg dient, half eine deutliche Gehbereichszuordnung und Verbreiterung des Raumes für Fußgänger mehr Sicherheit und Gehqualität zu schaffen.

Im Anschluss fand in der Schlossberghalle ein Austausch zum Gesehenen sowie den Problemstellungen in den Mitgliedskommunen statt. Dabei stellte Brunsing den aktuellen Stand der Mobilitätsforschung zum Thema Fußverkehr sowie zahlreiche Best-Practice-Beispiele aus dem gesamten Bundesgebiet vor. Positiv hervorgehoben wurde auch der Ansatz der Würmgemeinde Gauting, die mit einer Kampagne für Rücksicht bei der gemeinsamen Flächennutzung von Fußgängern und Radfahrern wirbt.

Ideenmelder nutzen

Die Multimodale Mobilitätsstrategie setzt stark auf die Beteiligung der Menschen vor Ort. Wer auch jetzt noch mitreden möchte, kann dazu beispielsweise den Ideenmelder nutzen. Das Online-Tool ging zu Beginn des Jahres an den Start und ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern über eine kartografische Anwendung positionsgenau Wünsche, Anregungen, identifizierte Problemstellen und mehr zur aktuellen Verkehrssituation zu melden. Der Ideenmelder ist auf der Seite des Regionalmanagements www.rmmsw.de zu finden.
Die Teilnahme am Ideenmelder ist anonym. Alle Einträge gehen in die Planungen von verkehrlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität vor Ort und gleichzeitig klimafreundlicherer Mobilität ein.

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