Einen Zebrastreifen oder bestenfalls sogar eine Ampel über die Ganghoferstraße auf Höhe der Anglerstraße blieb bislang für zahlreiche Stadtteilbewohner im Westend ein unerfüllter Wunsch. Immer wieder hatten Bürger und Bezirksausschuss sich für eine Überquerungshilfe stark gemacht. Das Mobilitätsreferat (MOR) beschied diese Forderung bisher jedoch stets abschlägig. Jetzt aber ändert sich die Einschätzung des MORs, denn jüngste Zählungen zeigen: Binnen einer Stunde passieren genug Fußgänger die Ganghoferstraße auf Höhe der Anglerstraße, um einen Zebrastreifen einzurichten.
Bei den jährlichen Bürgerversammlungen der vergangenen Jahre bekräftigten Stadtteilbewohner immer wieder, dass eine sogenannte Überquerungshilfe über die Ganghoferstraße auf Höhe der Anglerstraße nötig sei. Und auch der örtliche Bezirksausschuss (BA 8) machte sich mit eigenen Anträgen für diesen Bürgerwunsch stark.
Ein Zebrastreifen sollte für mehr Verkehrssicherheit sorgen, insbesondere für die Schulkinder, die hier täglich z.B. auf dem Weg zu den umliegenden Kinder- und Jugendeinrichtungen oder auch die Schulen in der Ridlerstraße die vielbefahrene Ganghoferstraße überqueren. Aber auch für die zahlreichen Passanten, die auf dem Weg von der Anglerstraße aus kommend die Schnecke am Bavariapark schon in Sichtweite haben, sollte die Überquerung der Ganghoferstraße sicherer werden.
Trotz des Drängens durch den BA Schwanthalerhöhe und zwei veranstalteten Ortsterminen, argumentierte das MOR immer wieder, dass der Bedarf für einen Zebrastreifen an dieser Stelle nicht gegeben sei. Man verwies auf die beiden Fußgängerampeln, die sich sowohl in nördlicher als auch südlicher Richtung in jeweils ca. 200 Metern Entfernung befinden und einen gesicherten Überweg ermöglichten. Außerdem rechtfertigten die Verkehrszählungen, die das MOR im Januar und Februar 2023 durchgeführt hatte, keinen Zebrastreifen.
Die Stadtteilbewohner aber blieben bei ihrer Gewohnheit. Die meisten überqueren nach wie vor „wild“, um rasch zum Schneckenplatz oder den Bavariapark zu kommen. Das MOR führte schließlich nochmal eine Verkehrszählung durch - auf Wunsch des BAs im Sommer, wo mehr „witterungsbedingter Freizeitverkehr“ (z. B. zum Biergarten) zu erwarten war - und kommt nun zu dem Schluss: „Bei zwei Verkehrszählungen wurde festgestellt, dass die Anforderungen aus den Richtlinien zur Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) erfüllt werden.“ Die Spitzenwerte waren laut MOR 457 passierende Kraftfahrzeuge und 89 querende Personen innerhalb einer Stunde. „Darunter befanden sich, insbesondere morgens, auch zahlreiche Schulkinder“, wie die Behörde nun mit jüngstem Schreiben an den BA mitteilt.
Um die Schulweg- und Verkehrssicherheit in diesem Bereich zu erhöhen, habe man daher die Errichtung eines Fußgängerüberweges angeordnet. Bis der Zebrastreifen nutzbar ist, werden noch einige Maßnahmen, wie etwa Beschilderung und Markierung, ausgeführt. Auch für entsprechende Beleuchtung soll gesorgt werden. „Bis zur endgültigen Umsetzung der Maßnahme bittet das Mobilitätsreferat noch um etwas Geduld“, heißt es daher von der Behörde.
Im BA jedenfalls ist die Freude groß. Hier ist man begeistert darüber, „dass dem Bürgerwillen nachgekommen wird“.