Veröffentlicht am 01.03.2010 15:12

„Busse immer überfüllt”

Eingezwängt zwischen unbeweglichen Erwachsenen beginnt für manche Kinder schon früh am Morgen der geradezu „bedrückende” Weg zur Schule. (Foto: tg)
Eingezwängt zwischen unbeweglichen Erwachsenen beginnt für manche Kinder schon früh am Morgen der geradezu „bedrückende” Weg zur Schule. (Foto: tg)
Eingezwängt zwischen unbeweglichen Erwachsenen beginnt für manche Kinder schon früh am Morgen der geradezu „bedrückende” Weg zur Schule. (Foto: tg)
Eingezwängt zwischen unbeweglichen Erwachsenen beginnt für manche Kinder schon früh am Morgen der geradezu „bedrückende” Weg zur Schule. (Foto: tg)
Eingezwängt zwischen unbeweglichen Erwachsenen beginnt für manche Kinder schon früh am Morgen der geradezu „bedrückende” Weg zur Schule. (Foto: tg)

Für Kinder kann’s zum „Riesenproblem“ werden, rechtzeitig zur Schule zu kommen. Zumindest, wenn sie in Laim wohnen oder dort eine Schule besuchen. Das beklagen Kinder, Eltern, Sozialarbeiter und Lokalpolitiker schon seit langem. Schülerinnen und Schüler des Grasser- und des Ludwigsgymnasiums, der Georg-Büchner-Realschule, der Lukas-Schule und der Schule an der Fürstenrieder Straße 30 kämen oft deshalb zu spät, weil die Busse der Linien 168 und 151 auf der Fürstenrieder Straße während der Schulwegzeiten ständig völlig überfüllt seien. Mancher Busfahrer halte aus dem Grund nicht einmal an, so dass der Nachwuchs an den Haltestellen zurückbleibe.

Die jüngste Klage über den Missstand trugen Eltern und Kinder anlässlich der ersten Kinder- und Jugendsprechstunde im Laimer Jugendzentrum vor. Lisbeth Haas und Stefanie Junggunst, Kinderbeauftragte des Bezirksausschusses Laim (BA 25), haben versprochen, sich des Problems anzunehmen. Sie wollen sich nicht mit der Antwort der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zufrieden geben. Ginge es nach einer Stellungnahme der MVG, dann reichen die Größe der Busse und der Takt, in dem sie die Stationen anfahren, völlig aus. Es blieben keine Fahrgäste zurück. Dazu erklärt Stefanie Junggunst: „Wir in Laim übergeben diese Sache jetzt dem Unterausschuss Verkehr, weil uns ein Ortstermin mit der MVG und der Polizei sinnvoll erscheint.” Der BA Sendling sei wegen überfüllter Busse ebenfalls bei der MVG vorstellig geworden.

„Platzangebot entspricht der erforderlichen Kapazität”

„Chaotische Verhältnisse“ im Schülerverkehr will Bettina Hess, Pressesprecherin der Stadtwerke München (SWM) und der MVG nicht bestätigen. Sie räumt allerdings ein: „Es kommt jedoch vor, dass manche Fahrzeuge recht voll sind oder bereits so viele Fahrgäste an Bord haben, dass wartende Kunden nicht mehr zusteigen können oder wollen. In solchen Fällen ist das folgende Fahrzeug aber zumeist schon kurz darauf an der Haltestelle.“ Die Pressesprecherin betont, das Platzangebot auf den Stadtbus-Linien 151 und 168 entspreche grundsätzlich der erforderlichen Kapazität. Hess: „Der 168er fährt an Schultagen in der morgendlichen Hauptverkehrszeit von circa 7 bis 9 Uhr alle sechs bis sieben Minuten mit Gelenkbussen zwischen der Blumenau und Laim.“ Auf der Fürstenrieder Straße fahren demnach in den Hauptverkehrszeiten an Werktagen zusätzlich Busse der Linien 151 und 51 im Fünf-Minuten-Takt.

„Fahrgastwechsel beschleunigen”

Die MVG untersuche gerade, ob sich die Quote der pünktlich verkehrenden Busse kurzfristig steigern lasse. Unter anderem werde geprüft, so Hess, ob auf der Linie 151 verstärkt „Solobusse“ mit drei statt mit zwei Türen eingesetzt werden können, um das Ein- und das Aussteigen an den Stationen zu beschleunigen. Die SWM/MVG-Pressesprecherin: „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass sich die Situation auf der Linie 151 im Zuge des derzeit abklingenden Winterwetters – wie bereits jetzt auf der Linie 168 – entspannen wird.“ Ingo Benn (Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses im BA Laim, versteht nicht, weshalb die MVG keinen Handlungsbedarf sieht. „Die Busse sind immer voll. Dagegen muss etwas getan werden!“ Nun setzten alle, die sich mit dem Problem befassen, ihre Hoffnung auf einen Ortstermin. Der soll am nächsten Freitag mit der MVG, dem Kreisverwaltungsreferat und der Polizei stattfinden.

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